Im Großen und Ganzen sieht es mit den Einkaufsmöglichkeiten in Mainleus nicht schlecht aus. Das bestätigt der Gemeinde sogar ein Gutachten zur Versorgungslage. Kein Wunder: Es haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Märkte angesiedelt: Aldi, Netto, Lidl, um die großen Player zu nennen. Dazu die Nähe zur Stadt Kulmbach. Jetzt kommt noch ein Diska-Markt dazu, der an der Stelle errichtet wird, an der einst die Edeka stand. Die Abrissarbeiten sind abgeschlossen, auf dem Gelände lag in dieser Woche das Abbruchmaterial fein säuberlich sortiert für den Abtransport bereit.

Das relativ große Angebot darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass sich alle Märkte am Ortsrand befinden. Im Zentrum von Mainleus besteht derzeit keine Einkaufsmöglichkeit, wie auch Bürgermeister Robert Bosch (CSU) bedauert: "Wir hätten natürlich noch lieber einen Vollsortimenter mitten im Ort, aber das sind eben die Gesetze des Marktes", sagt er mit Blick auf die Ansiedlungen der großen Läden in der Peripherie.

Deshalb hat er sich vorgenommen, einen Lebensmittel-Einzelhandel auf dem Spinnerei-Gelände mit anzusiedeln. Ob das klappt? "Der Durchbruch ist noch nicht da. Aber es ist ein Ziel, für das wir uns einsetzen", versichert Bosch. Er ist überzeugt: "Mit einem Lebensmittelmarkt würde man die Mitte beleben." Früher war das der Fall, da gab es einen Edeka am Konrad-Popp-Platz, also in zentraler Lage. Später zog dort ein Rewe ein.

Auch wenn sich nun der neue Diska wieder am Ortsrand befindet, so ist er doch fußläufig für viele gut zu erreichen - für die Leute, die im westlichen Teil von Mainleus leben und für die Schwarzacher, deren Dorf nur einen Katzensprung entfernt liegt. Dazu komme die Lage direkt an der Bundesstraße. Eigentlich sei der Standort mit Blick auf die gesamte Gemeinde sogar ziemlich zentral, stellt Bosch fest. Deshalb begrüße er die Ansiedlung, weil sie einen weiteren Beitrag zum Lebensmittelangebot darstelle.

Der Mainleuser Edeka-Markt in der Burgkunstadter Straße schloss Anfang 2020 die Tore. Dennoch wollte der Grundstückseigentümer, die Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen, an dem Standort festhalten.

Nachdem der Markt mittlerweile abgerissen ist, beginnt demnächst der Bau eines neuen Gebäudes. Ende des Jahres eröffnet dann Diska, die ein Tochterunternehmen der Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen ist. Es entsteht ein Vollsortimenter mit rund 7000 Artikeln des täglichen Bedarfs.

Der alte Edeka hatte rund 800 Quadratmeter Fläche und stammte aus dem Jahr 1998. Eine entsprechende Renovierung wäre nach Angaben der Unternehmensgruppe zu teuer geworden, daher wurde er im letzten Frühjahr geschlossen. "Im April 2020 wurde der Bauantrag für den neuen Diska-Markt gestellt, und bereits am 24. September 2020 wurde die Baugenehmigung seitens der Genehmigungsbehörde erteilt. Wir danken der Gemeindeverwaltung sehr für die zügige Bearbeitung. Auf diese Weise können wir voraussichtlich noch deutlich vor Jahresende den neuen Diska-Markt eröffnen und damit die Nahversorgung wieder sicherstellen", so Martin Schedel, Gebietsleiter Expansion der Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen.

Eröffnung im vierten Quartal

Anfang Mai soll mit den Arbeiten am Fundament begonnen werden. "Die Fertigstellung ist für September dieses Jahres geplant. Danach muss der Markt eingerichtet und bestückt werden, sodass eine Eröffnung in der Mitte des vierten Quartals realistisch ist", so René Just, Projektleiter des Investors, der Bauunternehmung W.S. Gewerbebau GmbH.

Die Marktfläche insgesamt wird bei rund 1200 Quadratmetern liegen, die Verkaufsfläche selbst bei knapp 800 Quadratmetern. Großen Wert legt Diska dabei auf die Regionalität der Produkte, um ansässige Produzenten zu unterstützen. Auf dem Gelände stehen den Kunden 65 Parkplätze zur Verfügung, inklusive zwei Behinderten- sowie zwei Eltern-Kind-Parkplätzen.