Druckartikel: Mahlzeit mit Fury und Flipper

Mahlzeit mit Fury und Flipper


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Mittwoch, 17. April 2013

Was ist schlimmer: Die Erkenntnis, dass uns wieder mal jemand ordentlich betrogen hat? Oder die Vorstellung, dass wir, ohne es zu wissen, womöglich ein süßes, kleines Pony verspeist haben?
Foto: Archiv/Einwag


Auf jeden Lebensmittel-Skandal der jüngsten Zeit folgte zuverlässig ein neuer. Aber der Pferdefleisch-Skandal war schon ein ganz besonderer. Da waren Emotionen im Spiel. Dioxin im Ei? Kann man sich nicht so recht vorstellen, wie das aussieht. Ehec-Erreger in der Gurke? Ebenfalls nicht wirklich konkret. Aber Pferd in der Lasagne? Das schmerzt - vor allem dann, wenn man als Kind so gerne "Fury" oder "Black Beauty" geschaut hat. Seine Freunde isst man einfach nicht gerne. Fury in der Lasagne, Lassie im Hot Dog oder Flipper im Fisch-Mäc... nein, das geht gar nicht!

Unsere Nachbarn in Österreich sehen das wohl mit weniger Leidenschaft. Auf der Speisekarte eines Salzburger Lokals jedenfalls stehen mit größter Selbstverständlichkeit Pferdeleberkäs' und Rumpsteak vom Pferd.
Wir, die deutschen Gäste, waren dafür letztlich zu sensibel. Wir haben, unter anderem, Schweinsbraten bestellt. Das Schweinchen namens Babe ist uns erst hinterher eingefallen.