Druckartikel: Luxuriöse Appartements auf vier Rädern

Luxuriöse Appartements auf vier Rädern


Autor: Alexander Hartmann

Marktschorgast, Montag, 25. Februar 2013

Die Firma Frankia baut in Marktschorgast pro Jahr 450 Wohnmobile - vom Basismodell bis zum Luxusmobil. Wer will, der kann sein Auto sogar in einer mitfahrenden Garage parken.
Bis zu 20 Wohnmobile werden pro Woche bei der Firma Frankia in Marktschorgast gefertigt. Fotos: Alexander Hartmann


Marktschorgast Wer in die Produktionshalle der Firma Frankia geht, könnte meinen, er betritt eine große Schreinerei. Riesige Mengen Holz lagern dort, die von Schreiner meistern zum Teil auch zu Wohnmöbeln verarbeitet werden. Zu Möbelstücken, die aber nicht in ein Wohnzimmer eingebaut werden, sondern in ein Luxus-Appartement auf vier Rädern. Die Firma Frankia, die zur französischen Pilote-Gruppe gehört, stellt Wohnmobile der gehobenen Mittelklasse her - 450 im Jahre, bis zu 20 pro Woche, wie Vertriebs- und Marketingleiter Ralph Hawlisch mitteilt.

Wenn es Richtung Rente geht
Der Wohnmobil-Urlaub liegt, so Hawlisch, voll im Trend. Wer mit dem Auto an einen traumhaften Ort komme, der könne nicht einfach stehen bleiben, um dort spontan zu übernachten. Beim Wohnmobil sei das möglich. "Es ist die individuellste Form, Urlaub zu machen", erklärt Hawlisch, der weiß, dass sich diese Art Urlaub vor allem Menschen im gesetzteren Alter leisten. "Die meisten interessieren sich dann für ein Wohnmobil, wenn es in Richtung Rente gibt."

Bis zu 300 000 Euro
In Marktschorgast haben die Kunden - je nach finanzieller Lage - die Qual der Wahl. Die Bandbreite der Wohnmobile reicht vom 6,40 Meter langen Basismodell, das für 65 000 Euro zu haben ist, bis zum zwölf Meter langen Luxusliner, bei dem es, was die Kosten anbelangt, fast keine Obergrenze gibt. Ein solches Wohnmobil, das auch in Marktschorgast produziert wird, kann bei 30 Quadratmetern "Wohnfläche" schon mal 300 000 Euro kosten. Wer will, der kann sich sogar eine Garage einbauen lassen und sein Auto dann im Wohnmobil parken.

Sonderwünsche sind die Regel
Sonderwünsche sind die Regel. "Wir versuchen jeden Kundenwunsch, wenn es technisch möglich ist, umzusetzen", sagt Ralph Hawlisch, der Wert auf die Feststellung legt, dass bei Frankia keine Wohnmobil-Serien vom Band laufen. Die Firma richte sich nach der individuellen Bestellung des Kunden. Da werde auf Wunsch nicht nur der Bezugsstoff für die Sitzgruppe geändert. "Wir setzen auch Fenster oder Betten höher."

Kunde ist König
115 der 135 Mitarbeiter sind in der Produktion der rollenden Appartements tätig. Wohnmöbel werden hergestellt, Fahrgestelle verlängert, die Außenhülle für die Seitenwände aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt, aber auch Sitzpolster genäht. Ist der Innenausbau abgeschlossen, sind Seitenwände und Decken angebracht, dann wird jedes Fahrzeug auf Herz und Nieren getestet. Der Kunde ist König und wird, wenn er sein Wohnmobil in Empfang nimmt, gleich eingeladen, für ein paar Nächte auf dem firmeneigenen Wohnmobil-Stellplatz Station zu machen und von dort aus die ersten Fahrten zu starten. Nicht ohne Grund, denn oft gibt es Fragen. Und wenn es doch mal ein Problem gibt, sagt Ralph Hawlisch, "dann können wir das gleich im Werk beheben".