Lucas-Cranach-Turm über Weißenbrunn: Ein Bauwerk mit großem Namen
Autor: Heiko Hartmann
Weißenbrunn, Montag, 08. Dezember 2014
Im Rahmen der BR-Serie "Unsere Aussichtstürme" besuchen wir heute den Lucas-Cranach-Turm über Weißenbrunn. Wer ihn erklimmen will, muss wandern.
           
Zwischen Weißenbrunn und Kronach ragt die 494 Meter hohe Kaltbucher Höhe auf. Von weitem aus kann man sie schon gut wahrnehmen wegen ihres hohen Sendeturms. Blickt man genauer hin, erkennt man westlich davon auch die weiße "Haube" des Lucas-Cranach-Turms - eines 22 Meter hohen Aussichtsturms, der nach dem berühmten Maler und Grafiker benannt ist, der in Kronach geboren wurde und von 1472 bis 1553 gelebt hat. Diesen nach ihm benannten Turm kann man ausschließlich über Wanderwege erreichen.
  
  Ein schlanker Turm
 Steigt man die 88 Stufen zu seiner 18 Meter über dem Boden stehenden Aussichtsplattform hoch, merkt man gleich, dass man sich in einem sehr schlanken Bauwerk nach oben bewegt. 
Mit jeder Stufe auf der engen Wendeltreppe verjüngt sich der Turm-Schaft bis nach oben.
Der heutige, im Jahr 1913 auf Initiative des Frankenwaldvereins gebaute Turm hatte einst einen hölzernen Vorgänger. Dieser war im Jahr 1884 errichtet worden. Ihm wiederum ging ein einfacher Steinhaufen als Aussichtsplattform voraus.
Weil der Turm in den 1980er-Jahren aufgrund von starkem Vandalismus und beträchtlichen Witterungseinflüssen stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde er 1983 geschlossen und erst drei Jahre später wieder für die Besucher zugänglich gemacht. 2006 erfolgte abermals eine Sanierung, die dem Turm sein heutiges Aussehen gab. Jetzt ist das Bauwerk während des ganzen Jahres offen und kann jederzeit bestiegen werden.
Weiter Ausblick nach Westen
Ist der Besucher ganz oben auf der Aussichtsplattform angekommen, eröffnen sich ihm schöne Aussichten: In nördlicher Richtung blickt man direkt auf die Stadt Kronach mit ihrer Festung Rosenberg. Dahinter ist der Wetzstein mit dem "Altvaterturm" im Süden Thüringens zu erkennen. Westlich der Kaltbucher Höhe geht es steil hinunter ins Tal der Rodach und man schaut auf die Gemeinden Neuses, Küps und Redwitz. Dahinter bietet sich die Sicht auf das Coburger Land. Südwestlich öffnet sich das Maintal - bekrönt vom Staffelberg und Kloster Banz.
Wer im Frühling oder Herbst dort unterwegs ist, dem kann es passieren, dass er auf dem Lucas-Cranach-Turm von grünem Wald umringt ist, während er weit entfernt im Thüringer Wald Schneefelder sieht.