Löschwasserbehälter: Bürgermeister handelte eigenmächtig
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Dienstag, 13. August 2013
In drei Sitzungen hat der Mainleuser Rechnungsprüfungsausschuss die Vorgänge um Bau und Abriss des Löschwasserbehälters in Wernstein genau unter die Lupe genommen. Das einhellige Fazit der sechs Prüfer fällt für Gemeindeoberhaupt Dieter Adam nicht besonders gut aus.
"Bürgermeister Dieter Adam hat sich trotz aller Bedenken der Beteiligten (Firma Wolf, I-Plan Architekturbüro, Bauverwaltung) darüber hinweg gesetzt, den Löschwasserbehälter nicht wie vorgesehen ebenerdig einbauen zu lassen", heißt es in dem Prüfbericht.
Und weiter: "Er hat durch seine eigenmächtigen Entscheidungen die Gewährleistungsrechte des Marktes für den neuen Löschwasserbehälter außer Kraft gesetzt. Der so errichtete Behälter war sowohl wegen seiner Größe als auch wegen seines Erscheinungsbildes auf die in diesem Bereich vorherrschende Bebauung baugenehmigungspflichtig.
Gerade unter dem Gesichtspunkt des denkmalgeschützten Schlosses stellte der Löschbehälter einen optischen Schandfleck dar, was auch in dem Bürgerprotest mehr als deutlich zum Ausdruck kam.
61.000 Euro Kosten für den Steuerzahler
Die Tatsache, dass dieser Vorgang auch den Bund der Steuerzahler auf den Plan gerufen hat, stellt neben dem entstandenen finanziellen Schaden mit über 61.000 Euro, den der Markt Mainleus durch den Abriss erlitten hat, auch zusätzlich noch einen großen Image- und Vertrauensschaden dar."
Bei der Frage, wer den umstrittenen Standort festgelegt hat, bleibt der Ausschuss vage. Im Bericht heißt es nur, dass laut Adam ein neuer Standort gesucht werden musste, weil der Baum in der Nähe des geplanten Platzes im Kronen- und Wurzelbereich hätte beschädigt werden können.
Das Endergebnis laut Rechnungsprüfungsausschuss ist dagegen klar: "Das Bauwerk stimmt in keiner Weise mit den Vorgaben des Marktgemeinderats überein."
Dem Rechnungsprüfungsausschuss gehören folgende Gemeinderäte an: Bernd Bittruf (Vorsitzender, SPD), Anneliese Kastner (fraktionslos), Hannelore Lindner (FW), Klaus Marx (SPD), Klaus Ramming (CSU), Erich Schiffelholz (ABL).