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"Lipstick": Von einer Show zum Dauerbrenner


Autor: Jürgen Gärtner

, Mittwoch, 23. Mai 2012

Eigentlich war nur ein Auftritt geplant. Doch die Cover-Band Lipstick mischt jetzt dennoch die Tanzsäle auf. Sogar auf dem Nürnberger Frühlingsfest im Rockzelt hat die Gruppe schon gespielt.
Die Band "Lipstick" in Aktion. Foto: privat


Einen besseren Ansager vor jeder Show kann man sich nicht wünschen: Bayern-3-Moderator Matthias "Matuschke" Matuschik hat für die Band "Lipstick" das Intro gesprochen, das vor jedem Auftritt die Band ankündigt. "Viele Besucher können gar nicht glauben, dass das der echte Matuschke ist", sagt die aus Stadtsteinach stammende Sängerin Jennifer Böttcher. Sie hat den Radio-Mann einfach angemailt und ihn gebeten, eine Ansage zu sprechen. "Der ist so durchgeknallt, der macht das", hatte sie sich gedacht. Und hatte damit recht.


Erst im Spam-Ordner gelandet



Obwohl die Aktion fast schief gelaufen wäre. "Weil seine Antwort-Mail mit seiner Ansage bei mir im Spam-Ordner gelandet ist", schmunzelt Jenny. Nach "Matuschke" kommt die Musik: "Lipstick" ist eine Cover-Band, die alles spielt, was Spaß macht. Rock, Charts, Tanzmusik.

Gegründet hat Lipstick Keyboarder Sebastian Moritz. "Nach einer Feuerwehr-Übung hat mich der Keyboarder von ,Fortress' im September 2009 angesprochen, dass sie für einen Auftritt eine Vorband brauchen. Da habe ich Benny und Jan, die ich aus früheren Bands kannte, gefragt, ob sie mitmachen wollen." Die wollten.


Von "Blue Label" zu "Lipstick"



In den nächsten zwei Wochen kamen die Brüder Michael und Stefan Schill dazu. Und eine Sängerin, die nach kurzer Zeit von Jenny Böttcher ersetzt wurde, die schon bei ,Blue Label' am Mikro stand.

Eigentlich sollte der erste Auftritt im November 2009 in Kirchahorn der einzige bleiben. "Aber die Sache hat dann Spaß gemacht, und die Resonanz war gut", erinnert sich Sebastian. Es folgten weitere Anfragen. "Man spricht sich rum, der Bekanntheitsgrad und der Umkreis, in dem man spielt, werden größer", erklärt Sängerin Jenny die Mechanismen der Cover-Szene.

Den größten Coup haben sie in diesem April gelandet: Beim Nürnberger Frühlingsfest trat die Gruppe an einem Abend im knapp 6000 Besucher fassenden Rockzelt auf. Etwa 20 Mal im Jahr stehen die sechs jungen Musiker auf der Bühne. "Das ist ausbaufähig", meint Gitarrist und Sänger Benny Schmidt. Zwischen 50 und 70 Auftritte seien das Ziel. Bekannt geworden sind "Lipstick" auch durch ihre Unplugged-Shows, die sie 2010 spielten und die gut ankamen. "Das war cool."

Cool wäre es übrigens auch, wenn sich über die Band-Homepage noch ein Sänger melden würde. Denn für Jenny wird noch männliche Unterstützung gesucht. Wie kommen sie auf die Songauswahl? "Wenn einer ein gutes Lied im Radio gehört hat, gibt es gleich eine Rund-SMS", sagt Benny. Ansonsten entscheide der persönliche Geschmack. Ist ein Lied ausgewählt, muss jeder Musiker seine Hausaufgaben machen, sprich, die Akkorde und Melodien einüben.