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Limmersdorfer Tanzlinde: Montag beginnt die Sanierung


Autor: Jürgen Gärtner

Limmersdorf, Freitag, 04. April 2014

Am Montag beginnen die Arbeiten an dem Limmersdorfer Wahrzeichen. Schon am ersten Tag wird eine außergewöhnliche Aktion durchgeführt.
Die Tanzlinde in Limmersdorf ist bereits eingerüstet. Damit kann die Sanierung am Montag beginnen. Foto: Jürgen Gärtner


Die nächste gute Nachricht für den kleinen Thurnauer Ortsteil Limmersdorf: Am Montag beginnt die lange erwartete Sanierung der Tanzlinde. Ein Projekt, das nicht nur die Firmen vor eine Herausforderung stellt. Bereits in dieser Woche war bekannt geworden, dass die Lindenkirchweih möglicherweise in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird.

Schäden an Stein und Holz

Die Pläne für eine umfangreiche Sanierung reichen schon einige Jahre zurück. Nachdem es immer wieder zu Reparaturen an der Balkenkonstruktion (Fäulnisschäden) kam und auch die acht Sandsteinsäulen nicht mehr im besten Zustand sind (einmal war ein Fahrzeug dagegen gestoßen, es gab Risse und Verwitterungsschäden), entschied sich der Gemeinderat dafür, Nägel mit Köpfen zu machen.

Nachdem es sich um ein Bau- und Naturdenkmal handelt, wurden auch Fördermittel

beantragt - die fließen (siehe Infokasten). Die erste Kostenschätzung lag bei über 100 000 Euro - zu teuer. Es gab neue Planungen und eine abgespeckte Version, die nur mit 75 000 Euro zu Buche schlug.

Kosten niedriger als erwartet

Die Gemeinde hatte aber Glück: Die Ausschreibung erbrachte noch niedrigere Kosten von lediglich 50 000 Euro (Balken: 29 000 Euro, Neubau Musikanten-Häuschen: 4500 Euro, Sanierung Sandsteinsäulen: 15 300 Euro). Hinzu kommen noch Ingenieurskosten: "Wir werden letztlich bei 62 000 bis 65 000 Euro landen", vermutet Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD/OL), der den Eigenanteil des Marktes auf 16 000 bis 20 000 Euro schätzt. "Es hat sich also gelohnt, sich Zeit zu nehmen und viele Fördergeber ins Boot zu holen."

Danach für viele Jahre Ruhe

Der Bürgermeister geht davon aus, dass nach der umfangreichen Sanierung die nächsten 15 bis 20 Jahre Ruhe in Sachen Reparaturen an der Tanzlinde ist.

Das Gerüst für die Arbeiten, die am Montag beginnen, ist inzwischen gestellt. Im Vorfeld wurden die Äste abgestützt, die bislang von Balken und Säulen getragen wurden. "Dazu gab Kreisfachberater Friedhelm Haun fachmännische Tipps."

Eine spektakuläre Aktion findet im Laufe des Montags statt. Da muss die Brüstung der Tanzbruck am aufgestellten Gerüst befestigt und dazu mit Muskelkraft um zehn Zentimeter angehoben werden.

Die Holzarbeiten führt die Firma Leykam aus Krumme Fohre durch, für die Steinmetzarbeiten ist die Firma Götz aus Bamberg zuständig. Bürgermeister Hofmann hofft, dass für die Reparaturen fränkischer Sandstein verwendet wird. Und er weist darauf hin, dass man den Umfang der Sanierung an den Stützpfeilern erst beurteilen kann, wenn die Sanierung begonnen hat. Ebenfalls aus der Domstadt kommt das federführende Fachbüro ProDenkmal.

Bauzeit sechs bis acht Wochen

Auf sechs bis acht Wochen Bauzeit schätzt Bürgermeister Hofmann das Projekt, eine kleine Feier soll zum Abschluss stattfinden. Neben der Sanierung der Tanzbruck wird vom Landratsamt, das für Naturdenkmäler zuständig ist, eine Baumpflegemaßnahme durchgeführt.

Dann ist die altehrwürdige Linde zur Kirchweih wirklich fast wie neu und der Lindenkirchweih Ende August steht nichts im Weg. Wer es genau wissen will: Gefeiert wird heuer in Limmersdorf vom 23. bis 26. August.

Fördermittel kommen vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Bayerischen Landesstiftung, dem Landkreis Kulmbach, der Sparkassenstiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Oberfrankenstiftung.