Leise rieselt das Salz ...
Autor: Dietmar Hofmann
Kulmbach, Donnerstag, 09. Dezember 2021
Kaum schneit es mal, wird geräumt. Dabei ist es so schön, mal im Neuschnee zu stapfen.
Alle Jahre wieder tritt es auf, dieses unerklärliche Phänomen in der Vorweihnachtszeit, nämlich genau dann, wenn Frau Holle ihre Kissen aufschüttelt und ein paar hauchzarte Schneeflöckchen, Weißröckchen vom Himmel rieseln lässt.
Vorfreude auf die Schlittenfahrt
Was haben wir uns als Kinder gefreut, wenn es über Nacht geschneit hatte und wir bestens gelaunt durch den Neuschnee zur Schule stapfen durften. Dieses besondere Knirschen unter den Sohlen, diese Vorfreude auf die nachmittägliche Schlittenfahrt kennen die Jungen und Mädchen von heute gar nicht mehr. Leider.
Denn bis die froh und munter das Haus verlassen, haben die Räumdienste zu nachtschlafender Zeit längst ganze Arbeit geleistet und sämtliche Fußwege bis in den letzten Winkel auch vom letzten Krümel Schnee befreit. Das kann einem buchstäblich jegliche Freude versalzen und auf Dauer ganz nebenbei das Schuhwerk mächtig versauen.
Wenn das Streugut lautstark prasselt
Noch schlimmer ist's auf der Autobahn. Warum, frage ich mich immer wieder, muss man auch bei heftigem Schneefall 160 und schneller fahren können? Oder gibt es einen anderen, mir verborgen gebliebenen Grund, warum bei einer Fahrt auf dem Highway selbst dann das gefühlt zentimeterdick aufliegende Streugut lautstark gegen das Bodenblech prasselt, wenn die nächsten Niederschläge erst zwei Tage später angekündigt sind?
Manchmal wäre etwas weniger einfach mehr, auch für die Umwelt. Aber was rege ich mich auf. Dichte ich halt mein Lieblingsweihnachtslied etwas um. Also dann: "Leise rieselt das Salz, und ich krieg einen Hals ..."