Druckartikel: Laut, eng und gefährlich

Laut, eng und gefährlich


Autor: Dagmar Besand

Stadtsteinach, Donnerstag, 30. März 2017

Viele Stadtsteinacher wünschen sich schnellstmöglich die Umgehungsstraße. Doch bis diese gebaut wird, werden noch Jahre vergehen.


Mal sachlich, mal emotional, aber immer kontrovers - so wird die Verkehrssituation in Stadtsteinach seit Jahren diskutiert, denn die Stadt hat ein massives Problem: die Bundesstraße 303, die mitten durch den Ort führt. Dabei wird es vor allem für Lastwagen im Begegnungsverkehr häufig eng - und für Fußgänger auf den ohnehin schmalen Gehwegen entlang der Straße gefährlich. Die Anwohner sind zudem genervt vom Lärm des Schwerlastverkehrs, dem Dreck, den Erschütterungen.


Der Leidensdruck ist groß


Zu ihnen gehören Alfred Neupert sowie Silke und Jochen Schimann aus der Kulmbacher Straße. Der Leidensdruck ist groß, und deshalb wünschen sie sich dringend eine Lösung. "Da kriegt man schon Angst, wenn die Lastwagen nur ein paar Zentimeter neben einem vorbeifahren", sagt Neupert, der in den vergangenen Jahrzehnten eine stetige Zunahme des Verkehrsaufkommens beobachtet hat, insbesondere der Menge an großen Lastwagen. "Ich hätte die Umgehung lieber heute als morgen", sagt er. Aber er weiß auch, dass die Umsetzung noch dauern wird, und hofft, "dass sich kurzfristig Wege finden lassen, um die Situation wenigstens etwas zu verbessern".


Umgehung ist noch weit weg


Die geplante Umgehungsstraße soll das Heilmittel für die Misere sein, doch bis der Verkehr über die neue Trasse rollen kann, werden selbst im günstigsten Fall mindestens zehn Jahre vergehen. Planfeststellungsbescheid, Baurecht, Freigabe der Finanzmittel - das dauert. Realistisch ist ein Baubeginn frühestens ab 2021. Der Bau selbst wird Schätzungen des Straßenbauamts Bayreuth zufolge auch an die fünf Jahre dauern.

Was tun, bis es soweit ist? Lässt sich die aktuelle Situation verbessern? Welche Möglichkeiten gibt es? Was ist machbar, was nicht? Über diese Fragen möchte die Redaktion der Bayerischen Rundschau am kommenden Mittwoch, 5. April, ab 19 Uhr mit Experten und Bürgern im Schützenhaus sprechen.

Einige Vorschläge sind bereits im Rennen, zum Teil entwickelt bei einer Verkehrsschau der zuständigen Behörden mit Vertretern der Stadt, zum Teil auch vorgeschlagen von Stadträten und Mitgliedern von "Pro Stadtsteinach". Tempo-30-Limit, Querungshilfen für Fußgänger, Warnschilder am Ortseingang, streng kontrollierte Halteverbote und Begrenzungspfosten an besonders gefährlichen Engstellen - all das wurde und wird diskutiert.

Im Raum steht auch ein Vorschlag von Stadtrat Hofgang Hoderlein (SPD), der testweise den Lkw-Verkehr in einer Fahrtrichtung durch die Knollenstraße leiten möchte, um die besonders gefährlichen Situationen im Begegnungsverkehr zu vermeiden. Könnte man das probieren? Alle diese Ideen werden bei unserer Veranstaltung zur Sprache kommen, und die Bürger sind eingeladen, mitzudiskutieren und weitere Vorschläge einzubringen.