Druckartikel: Langsam zurück in die Normalität

Langsam zurück in die Normalität


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Dienstag, 23. März 2021

Mit kontrollierten Öffnungen und vielen Test die Pandemie bekämpfen - darin sieht Frank Wilzok einen erfolgversprechenden Ansatz
Schnelltests - und bei negativem Ergebnis ein Tagesticket für Handel, Gastronomie, Kunst und Kultur: So sieht es das "Tübinger Modell" vor.Foto: Marijan Murat/dpa


Können sich die Kulmbacher nach dem harten Lockdown über die kommenden Feiertage bald über Lockerungen freuen? Ja - wenn es nach zweitem Bürgermeister Frank Wilzok (CSU) geht. Er macht sich dafür stark, das sogenannte Tübinger Modell auf die Region Kulmbach zu übertragen. "Es ist mir ein Herzensanliegen, dass Handel und Gastronomie, aber auch Kunst und Kultur wieder öffnen können."

Wie berichtet, haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und in der Folge auch der Ministerrat in Bayern dazu entschieden, zur Eindämmung der Corona-Pandemie das öffentliche Leben von Gründonnerstag bis Ostermontag so weit als möglich herunterzufahren. Danach soll es wieder schrittweise Öffnungen geben, deren Umfang von der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz bestimmt wird. Diese Kennziffer gibt Aufschluss über das Infektionsgeschehen in einer Region.

Vereinbart wurde, dass es dann, unabhängig von der individuellen Inzidenz, Modellprojekte geben soll: In ausgewählten Regionen sollen dann einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens wieder öffnen, um die Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten unter Nutzung eines konsequenten Testregimes zu untersuchen. Unter dem Namen "Tübinger Modell" läuft so ein Projekt schon mit Erfolg.

"Ein solches Konzept könnte ich mir auch für Kulmbach vorstellen", so Frank Wilzok. Hierbei werden an verschiedenen neuralgischen Punkten in der Stadt Schnelltests angeboten. Bei einem negativen Schnelltest erhält man ein sogenanntes "Tagesticket", das einem die Möglichkeit gibt, Einzelhandel, Außengastronomie oder Kunst- und Theaterveranstaltungen zu besuchen. Dies alles natürlich unter strengen Hygienevorschriften und den bereits bekannten Maßnahmen.

"Mir ist natürlich auch bewusst, dass wir im Moment sehr hohe Inzidenzen haben. Trotz allem müssen wir gemeinsam nach Wegen und Möglichkeiten suchen, um mit der Krise umzugehen."

Mit einem solchen Projekt würde man nicht nur vielen Menschen Erleichterung verschaffen. Man würde auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Testungen erhöhen. Vor allem aber könne man jenen Unternehmen helfen, die durch den Lockdown seit Monaten massive Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.

Freilich stehe auch fest, dass ein solches Projekt auch wieder abgebrochen werden müsse, wenn sich der gewünschte Erfolg nicht einstelle und die Infektionszahlen wieder stiegen.

Er werde sich dafür starkmachen, dass Kulmbach Modellregion werde, so Wilzok. "Bis dahin rufe ich alle Kulmbacherinnen und Kulmbacher auf, Click&Collect zu nutzen, um unseren Einzelhandel zu unterstützen. Auch das ein oder andere Essen 'to go' unterstützt unsere Kulmbacher Gastronomie. Wir wollen alle, dass nach der Pandemie unsere Ladengeschäfte und Kneipen in Kulmbach wieder für uns da sind. Daher brauchen sie jetzt unsere Unterstützung."