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Landkreis Kulmbach meldet historischen Höchststand


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Donnerstag, 07. Februar 2019

Im Landkreis Kulmbach gab es noch so viele Beschäftigte - und das trotz rückläufiger Einwohnerzahlen.
Auch das Baugewerbe im Landkreis Kulmbach vermeldet für 2018 ein Beschäftigungsplus. Symbolfoto: Britta Pedersen/dpa


Von einem "historischen Höchststand" konnte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Kreistags berichten. So lag die Zahl der Arbeitsplätze im Landkreis im vergangenen Jahr bei 27 704. Das waren 820 Beschäftigte oder 3,1 Prozent mehr als 2017. "Die Zahl der Arbeitsplätze ist damit seit dem Tiefststand im Jahr 2005 insgesamt um 4583 oder 19,8 Prozent gestiegen." Klammere man die Jahre 1990 bis 1997 und die Auswirkungen der Grenzöffnung aus, so schau man auf den besten Wert in der Geschichte des Landkreises.

"Berücksichtigt man weiterhin den Rückgang der Einwohnerzahl im gleichen Zeitraum um über 5000 Menschen, dann ist dies eine enorme Leistung unserer Wirtschaft", betonte der Landrat.

Auch die Gemeinden profitieren

Fast alle Gemeinden profitierten von der positiven Entwicklung. Erfreulich seien der starke prozentuale Zuwachs in Guttenberg, Ködnitz und Neudrossenfeld, aber auch die absoluten Zahlen in Kulmbach, Himmelkron und Mainleus.

Die stärksten Zuwächse in absoluten Zahlen haben laut Statistik das verarbeitende Gewerbe (plus 308), das Gesundheits- und Sozialwesen (plus 209) sowie das Baugewerbe (plus 119).

Cornelia Krueger zeigte dem Gremium auf, wie sich das Kulmbacher Land bei der Motorradsternfahrt am 27. und 28. April, beim Wandermarathon am 4. Mai in den LQN-Gemeinden und bei verschiedenen Tourismusbörsen präsentieren will.

Mit Bodo Ramelow auf der Bühne

Auf ein "überragendes Medienecho" ist Klaus Peter Söllner zufolge der Auftritt bei der Grünen Woche in Berlin gestoßen. Hier habe sich die Genussregion Oberfranken als attraktives Urlaubsziel präsentiert. "Wir sind auf dem richtigen Weg, die Zusammenarbeit mit der Genussregion trägt Früchte. Die Strategie wird auch in Zukunft sein, ganz gezielt auf unsere Stärken zu setzen", sagte er.

Erhard Hildner und Harald Hübner (beide CSU) stellten in Berlin die "Bier- und Burgenstraße" und das Bräuwerck Neudrossenfeld vor. Hildner hatte sogar in der Thüringen-Halle einen vielbeachten gemeinsamen Auftritt mit Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Wieder mehr Übernachtungen

Cornelia Krueger gab noch die Entwicklung der Übernachtungszahlen von Januar bis November 2018 bekannt. Nach dem durch die vorübergehende Schließung zweier Kulmbacher Betriebe verursachten Einbruch hätten sich die Zahlen wieder stabiliert. So verzeichnete der Landkreis Kulmbach bei den Übernachtungen ein Plus von 15,6 Prozent und s bei den Ankünften von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahrsmonat. Die größten Steigerungen bei den Übernachtungen Stadtsteinach, Mainleus und Kulmbach verzeichnen. "Wir rechnen von Januar bis Dezember mit einer Übernachtungszahl von rund 231 000", sagte Krueger.

Landrat Klaus Peter Söllner gab sich überzeugt, dass das Thema Genussregion auch bei der Entwicklung der Übernachtungszahlen wichtig ist: "Wir haben noch Luft nach oben!"

Vorberaten wurden noch die Haushaltsansätze für die Bereiche Wirtschaftsförderung, Touusmus, ÖPNV und Kultur.

Antrag zum Wirtshaussterben

Siegfried Küspert (SPD) dankte dem Gremium in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Naturbühne Trebgast für die Einplanung eines Zuschusses von 10 000 Euro. "Das hat die Naturbühne verdient, hier werden Jahr für Jahr großartige Leistungen gezeigt", erwiderte der Landrat.

Dem Ausschuss lag noch einen Antrag der FDP zum Wirtshaussterben im ländlichen Raum vor. Um zumindest für den Landkreis einen Einstieg in die Thematik und Ansätze zur Problemlösung zu finden, hält es die FDP für notwendig, die Entwicklung der letzten 50 Jahre und das noch vorhandene Potenzial in den Gemeinden und Ortschaften umfassend zu ermitteln.

Beratung im Sommer

Beraten werden soll über die Eingabe in der Sommersitzung. Ein Haushaltstitel für eine Datenerhebung wurde nicht extra eingestellt, da laut Kämmerer Rainer Dippold noch Reste aus dem Vorjahr vorhanden wären.