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Landkreis Kulmbach baut die Schulen aus


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Freitag, 11. April 2014

Die Realschüler bekommen durch den Neubau für die Ganztagsbetreuung, der 1,9 Millionen Euro kostet und im Herbst fertig werden soll, optimale Lernbedingungen.
Großbaustelle Realschule: Der Anbau für die Ganztagsbetreuung mit Mensa, Aufenthalts- und Klassenräumen ist schon weit gediehen. Im Herbst soll das Gebäude fertig sein. Peter Herrmann (rechts) und Harald Neumann vom Mainleuser Baugeschäft Helmut Herrmann sind mit den Rohbauarbeiten beschäftigt.  Foto: Stephan Tiroch


Die über 1000 Schüler der Carl-von-Linde-Realschule können sich, wenn es heuer ein schönes Frühjahr werden sollte, nicht im Pausenhof verlustieren. Sie müssen drinnen bleiben - denn auf dem Freigelände wird gebaut: Dort entsteht mit Gesamtkosten von 1,9 Millionen Euro ein Anbau für die Ganztagsbetreuung mit Mensa, Aufenthalts- und Klassenräumen. "Wir sind sehr froh, das die Schüler ihren eigenen Bereich bekommen. Es ist wichtig, dass sie wissen, wo sie hingehören", sagt Konrektorin Monika Geiger und freut sich auf den Herbst, wenn der Anbau fertig sein soll. Dann haben die Schüler der Ganztagsklassen, die jetzt provisorisch im Keller untergebracht sind, ihr eigenes Reich und optimale Lernbedingungen.



Der Kulmbacher Kreistag gab gestern mit der Haushaltsverabschiedung nicht nur für das Projekt an der Realschule grünes Licht, sondern für eine Reihe von Investitionen an den weiterführenden und beruflichen Schulen. "Bildung und Schulen sind seit Jahren ein Schwerpunkt auf der Agenda des Landkreises", betonte Landrat Klaus Peter Söllner.

Heuer sind es 3,86 Millionen Euro, die im Schulbereich investiert werden. So bekommt die Berufsschule eine neue Nutzfahrzeughalle für die Kfz-Mechaniker-Ausbildung (1,6 Millionen Euro), das MGF-Gymnasium eine neue Pausenhalle und die Dreifachsporthalle eine stromsparende LED-Beleuchtung (233 000 Euro). Trotzdem bleibt an der Realschule noch viel zu tun: Söllner sprach von einer Generalsanierung des Gebäudes in fünf bis sechs Jahren.

Straßen werden erneuert

Zweiter Investitionsschwerpunkt im Kreishaushalt sind die Straßen. Hier sind knapp 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Unter anderem wird die Fahrbahndecke auf der KU 12 von Danndorf nach Schimmendorf erneuert sowie auf der KU 10 von Heinersreuth bis zum Röhrleinshof.

Ein dicker Brocken entfällt auf den Bereich öffentliche Sicherheit und Ordnung: Für 580 000 Euro kauft der Kreis einen neuen Rüstwagen, der bei der Feuerwehr Kulmbach stationiert wird.

Der Vermögenshaushalt hat ein Gesamtvolumen von 9,66 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt für den laufenden Betrieb sind mit Einnahmen und Ausgaben 63,3 Millionen Euro veranschlagt. Freuen können sich die Gemeinden: Sie werden geringer belastet. Der Hebesatz für die Kreisumlage - also der Betrag, der beim Kreis abgeliefert werden muss - sinkt um 1,2 auf 47,7 Prozentpunkte.

"Solides Fundament"

Als "solides Fundament für eine erfolgreiche Weiterentwicklung" des Landkreises bezeichnete Landrat Klaus Peter Söllner den Haushalt 2014. Allerdings bestehe in einigen Bereichen ein erhöhter Finanzbedarf - vor allem bei der Jugendhilfe, wo rund 600 000 Euro mehr aufgebracht werden müssen. Söllner hoffte, dass es wie im Vorjahr gelingen könnte, die veranschlagte Neuverschuldung von 1,9 Millionen Euro zu vermeiden.

Obwohl in den vergangenen 15 Jahren die Beschäftigtenzahl von 188 auf 165 reduziert worden ist, stieg die jährliche Lohn- und Gehaltssumme von 8,7 Millionen Euro im Jahr 2008 auf heuer 10,8 Millionen Euro. Profitieren kann der Landkreis von einer stabilen Wirtschaft und einem stabilen Arbeitsmarkt. Söllner: "Wir haben tüchtige Unternehmer, für die Standorttreue kein Fremdwort ist."

Dennoch gibt es nach den Worten des Landrats weiterhin viel zu tun. Unter anderem nannte er den Kampf um eine ordentliche Verkehrsinfrastruktur und sprach konkret die Umgehungsstraßen von Ködnitz und Untersteinach an. Man werde auf die Realisierung beider Projekte dringen, nachdem die Rede davon sei, dass 2015 alle Planungen noch einmal auf den Prüfstand kommen sollen.

Keine Windräder bei Lochau

Auf eine Anfrage der Freien Demokraten erklärte Söllner, dass bei Lochau (Thurnau) von fünf geplanten Windrädern drei wegfallen und zwei wegen natur schutzrechtlicher Bedenken eben falls wohl nicht gebaut werden. Und bei der benachbarten Fläche von Busbach Nord im Landkreis Bayreuth sei es durch die geplante Rückstufung zur Vorbehaltsfläche fraglich, ob sich ein Investor finden wird.