Druckartikel: Lach- und Krachgeschichten

Lach- und Krachgeschichten


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Mittwoch, 30. Juli 2014

Wenn sich ein Türke namens Bülent Arinc derzeit mit den Frauen in seinem Heimatland und in der ganzen Welt anlegt, sind wir als Kulmbacher besonders betroffen. Aber nicht, weil wir seiner Meinung wären.
Symbolbild: dpa


Müssen wir in Kulmbach Bülent Arinc kennen? Bülent wen? Nein, sagt uns nichts. Aber Ilkay Gündogan (das "g" wird nicht gesprochen) kennen wir: einer von Jogis Jungs (jetzt Dortmund, früher Nürnberg), der bei der WM leider verletzt gewesen ist. Ein Klassemann auf der Sechser-Position, deutscher Nationalspieler mit türkischen Wurzeln. - Pardon, jetzt haben wir etwas den Faden verloren. Die WM-Begeisterung ...

Auch Recep Tayyip Erdogan (womit wir wieder beim Thema wären) sagt uns was: Der islamisch-konservative Ministerpräsident der Türkei macht in der Welt schon mal von sich reden, indem er Bürgerproteste niederknüppeln lässt, die Meinungs- und Pressefreiheit einschränkt oder gegen den Kurznachrichtendienst Twitter im Internet wettert. Was aber noch gar nichts ist gegen den durchgeknallten Vorschlag seines Stellvertreters Bülent Arinc: Er will zur Rettung der türkischen Moral den dortigen Frauen verbieten, in der Öffentlichkeit zu lachen. Er meint es ernst und kritisiert auch, dass Frauen überall und immer viel zu lange mit dem Handy telefonieren (wobei wir ihm da vielleicht ein bisschen recht geben müssen).

Dabei kann Bülent Arinc, geboren 1948 ausgerechnet in der Kulmbacher Partnerstadt Bursa, von Glück reden, dass er sich nicht mit den deutschen Frauen angelegt hat. Er hätte sich einen richtigen Krach eingehandelt mit Alice Schwarzer (man denke an Rainer Brüderle und sein Dirndl-Zitat), und alle Feministinnen würden über ihn herfallen.

Dazu fällt uns - frei nach den "Prinzen" - nur noch der passende Schlager fürs Kulmbacher Bierfest ein:
Lachen verboten,
streng verboten.
Keiner, der mich je gesehn hat, hätte das geglaubt.
Lachen ist bei mir nicht erlaubt!