Kupferberg: Das lange Warten auf Alfred Kolenda
Autor: Jochen Nützel
Kupferberg, Sonntag, 17. Januar 2016
"Wo ist Behle?" Sportreporter Bruno Moravec erlangte mit dem verzweifelten Ausspruch Berühmtheit, als er 1980 bei den Olympischen Spiele in Lake Placid fragte, wo denn besagter deutscher Langläufer auf der 15-Kilometer-Strecke bleibt. Gestern Abend im Kupferberger Rathaus lautete die Frage: "Wo ist Kolenda?"
Der 66-jährige Kandidat der Unabhängigen Kupferberger Wähler (UKW) wartete derweil zu Hause, bis die Stimmen ausgezählt waren. Als feststand, dass er mehr als 80 Prozent Zustimmung bei den Wählern gefunden und Verwaltungsleiter Martin Betz die frohe Kunde telefonisch übermittelt hatte, brach Kolenda daheim auf.
"Wu blebbsta denn?" Zwei Kupferberger Bürger nahmen ihn in der Gaststätte Schiffauer in Empfang und herzten den neuen Bürgermeister. Endlich konnten auch Söllner, Uome und Burger ihre Glückwünsche und Geschenke deponieren. Man habe schon beinahe eine Vermisstenanzeige aufgeben wollen, wurde gescherzt. Wirtin Annemarie Schiffauer konnte nun auch die Knackwürste mit Sauerkraut warm machen.
Die ließen sich der Gewählte, aber auch seine Familie schmecken. Ehefrau Marita Kolenda bekundete, ihr sei bei Bekanntgabe des Ergebnisses ein Stein vom Herzen gefallen.