Druckartikel: Kulmbacher spenden für Kinder in Afrika

Kulmbacher spenden für Kinder in Afrika


Autor: Sonny Adam

Ludwigschorgast, Montag, 07. Oktober 2013

In Deutschland ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Kinder in die Schule gehen. Im Senegal nicht. Deshalb setzten sich viele Kinder aus dem Landkreis Kulmbach dafür ein, dass dort Jungen und Mädchen in einer Schule unterrichtet werden.
Das Kinder in Senegal (Bild) zur Schule gehen, ist keine Selbstverständlichkeit. Foto: privat


800 Mädchen und Jungen haben im westafrikanischen Senegal dank einer Aktion der Erzdiözese Bamberg in diesem Jahr die Möglichkeit, eine katholische Schule zu besuchen. Das Projekt der Erzdiozöse wird von vielen Schulen im Landkreis unterstützt.

"Wir haben beim Anfangsgottesdienst wieder für die Aktion Schulgeld gesammelt. Für 95 Euro im Jahr können wir einem Kind den Schulbesuch in Senegal ermöglichen", weiß der Ludwigschorgaster Gemeindereferent Peter Wilm.

Auch seine Frau Michaela, die Religionslehrerin in Ludwigschorgast ist, und viele andere Religionslehrer in Stadt und Landkreis machen bei dem Hilfsprojekt mit. "Wir haben einen Flohmarkt abgehalten und den Erlös für Senegal gespendet", sagt Michaela Wilm.

Über 1000 Bleistifte verkauft

Michaela Wilms hat seit 2007, als als das Bistum die Aktion ins Leben gerufen hat, schon

über 1000 Bleistifte an den Schulen in Ludwigschorgast und Neuenmarkt verkauft. "Ich habe die Bleistifte immer dabei. Wenn ein Kind einen neuen Bleistifte braucht, werden diese gerne genommen." Die Bleistifte sind royalblau und tragen die Aufschrift "Bistumspartnerschaft Bamberg-Thiès/Senegal". Von jedem Stift, der verkauft wird, fließen 65 Cent an die Kinder der Schule in Thiès.

Beim Anfangsgottesdienst in Ludwigschorgast sind diesmal 175 Euro zusammen gekommen. Peter Wilm: "Damit kann wieder ein Kind ein Jahr lang die Schule besuchen. Der Rest wird für die Verpflegung verwendet." Das dortige Schulsystem im Senegal ist anders als das in Deutschland. Nach dem Kindergarten und dem Vorschuljahr, das auch durch Spenden finanziert werden kann, dauert die Grundschule sechs Jahre. Dann besuchen einige Schüler eine weiterführende Schule. Nach weiteren vier Jahren wird die Mittlere Reife abgelegt, nach weiteren zwei Jahren das Abitur.

Ehrenamtliche Verwaltung

"Wer das Projekt unterstützt, kann sich sicher sein, dass das Geld zu 100 Prozent den Kindern zugute kommt", sagt Peter Wilm. Die Schulgeld-Aktion für Senegal werde ehrenamtlich verwaltet im Pfarramt Dankenfeld durch das Referat Weltkirche. Im Senegal sei die Schualbteilung des Bistums Thiès dann für die Spendenaktion verantwortlich.

Auch privat haben die Wilms eine Patenschaft für ein Kind aus dem Senegal übernommen, zu dem das Ehepaar durch Briefeschreiben Kontakt hält.

Briefe in französischer Sprache

Die Wilms unterstützen Marie Nini. Die Schule Neuenmarkt hat eine Patenschaft für Noélie übernommen, die Schule in Ludwigschorgast für Philippe "Schön ist es, wenn man ein Kind seine ganze Schulzeit begleiten kann", sagt Michaela Wilm, die mit ihren Schülern in Ludwigschorgast über die Patenschaften spricht und die Briefe der senagalesischen Kinder zeigt. Michaela Wilm: "Die Kinder aus dem Senegal schreiben in Französisch, unsere Tochter Mirjam übersetzt die Briefe dann."

Kinder stehen hinter Projekt

Interessiert greifen die Ludwigschorgaster Schüler immer wieder zu den Bleistiften. "Es ist doch gut, dass auch vom Stifte-Verkauf was für die Kinder im Senegal verwendet wird", sagt der siebenjährige Toni Kern.

"Ich finde schon, dass es wichtig ist, dass auch die Kinder im Senegal Lesen und Schreiben lernen können", meint die gleichaltrige Angelina Hahn. Sie hat wie viele andere Kinder beim Schulanfangsgottesdienst gerne für den guten Zweck gespendet.