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Kulmbacher SPD-Liste: Riedel schmeißt die Brocken hin


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Montag, 16. Dezember 2013

Der frühere Weismainer Bürgermeister will nichts mehr von einer Kandidatur bei der Kommunalwahl wissen. Er bezeichnet den Ortsverein als "REP-Sozialstation" - dabei will er nicht mitwirken.
Peter Riedels Engagment bei der Kulmbacher SPD ist zu Ende, bevor es noch richtig begonnen hat.  Foto: Archiv


Peter Riedel schmeißt die Brocken hin: Der frühere Bürgermeister von Weismain, der als parteifreier Bewerber auf der Kulmbacher SPD-Stadtratsliste im März antreten wollte, zieht seine Kandidatur zurück.

Der Grund: Riedel geht davon aus, dass die SPD den früheren Kreisvorsitzenden und Kreisrat der Republikaner, Fritz Hahn, auf ihrer Liste behalten will. An einem Treffen des SPD-Ortsvereins und der Stadtratskandidaten am Dienstagabend will Riedel nicht mehr teilnehmen. "Das war's für mich endgültig", sagt der 64-Jährige, "dem SPD-Ortsverein Kulmbach wünsche ich in seiner so wichtigen Funktion als Sozialstation für ehemalige REP-Aktivisten viel Erfolg.

Mangels Fachausbildung kann ich dabei nicht mitwirken."

Vergangenheit verschwiegen

Wie berichtet, kritisiert Riedel, dass bei der Nominierungsversammlung der SPD die Vergangenheit von Fritz Hahn (Platz 26) verschwiegen worden worden ist. Er, Riedel, habe nicht gewusst, dass der 64-jährige Rentner in den neunziger Jahren Wortführer der rechtsgerichteten Republikaner in Kulmbach gewesen ist, bevor er 1999 aus der Partei austrat.

Riedel stellte nach dem Bericht auf infranken.de seine Kandidatur in Frage und der Partei ein Ultimatum: Er oder ich! Aus Überzeugung wolle er mit Rechts- oder Linksextremisten nicht gemeinsam auf einer Liste kandidieren. Er glaube überdies, dass ein ehemaliger Republikaner-Aktivist mit seiner Gesinnung nicht glaubhaft SPD-Politik vertreten kann.

Riedel zufolge zeichnet sich zwischenzeitlich ab, dass die Kulmbachaer SPD an Hahns Kandidatur festhalten will: "Daher ziehe ich, wie angekündigt, meine Bewerbung auf der Stadtratsliste zurück." Platz 29 der SPD-Liste wird somit frei.