Herbstmarkt und verkaufsoffener Sonntag lockten nicht nur die Kulmbacher in die Innenstadt.
Schon der volle Parkplatz am Schwedensteg ließ am Sonntag auf einen guten Besuch schließen: Herbstmarkt und ein verkaufsoffener Sonntag lockten viele Kulmbacher und Auswärtige bei strahlendem Sonnenschein zum Bummeln in die Kulmbacher Altstadt. "Endlich mal wieder raus und Leute treffen", fanden Bernd Kotschenreuther und seine Frau Irina aus Stadtsteinach. Sie stöberten an einem Stand mit Haushaltsgeräten.
Simone Siegmund ist ebenfalls zum Flanieren nach Kulmbach gekommen. "Es geht mir gar nicht mal so sehr ums Einkaufen", sagte sie, "mal wieder raus, plaudern. Auf 20 Metern habe ich schon fünf Leute getroffen, die ich kenne und schon länger nicht mehr gesehen habe."
Der 90-jährige Hans Birkelbach ist sogar mit seiner Enkelin Lisa aus Kulmbach-Weiher in die Stadt gelaufen, denn "auf dem Markt kaufe ich mir immer mein griechisches Gewürz". Dass die Sonne so schön schien, freute ihn, aber auch bei schlechtem Wetter wäre der rüstige Rentner gekommen. "Ich bin fit und gehe auch drei Mal pro Woche ins Fitnessstudio", lachte er.
Die Aussteller des Herbstmarktes begrüßten es, dass der Markt auf dem Eku-Platz wieder stattfinden konnte. "Wir kommen seit einigen Jahren hierher, und der Marktumsatz fehlte in der Coronazeit schon", sagte Andrea Winkelmann aus Bad Staffelstein, die an ihrem Wolle-Stand eine Kundin nach der anderen bediente.
Gerhard und Marion Pausch aus Burghaig sind auch immer auf dem Kulmbacher Markt anzutreffen, wo sie Produkte aus Kreta anbieten. "Wir waren zuletzt viel auf Gartenmessen in Thüringen und Sachsen", erklärten sie. Das und der Verkauf über das Internet hätten ihnen geholfen, gut durch die Pandemie zu kommen.
In der Kulmbacher Fußgängerzone tummelten sich ebenfalls viele Leute, jedoch leerte sich die Straße deutlich ab etwa 16 Uhr, als die Sonne sich langsam zurückzog. Birgit Igler vom Weltladen zog dennoch eine positive Bilanz: "Die Umsätze liefen besser als die letzten Male", erklärte sie, auch viele Leute von auswärts seien da gewesen. Dem pflichtete Werner Türk von "Herrenmode am Holzmarkt" bei: "Fast alle Kunden, die bei uns waren, haben gekauft", sagte er. Es seien viele Auswärtige da gewesen, "ich habe aber auch in Lichtenfels und Kronach geworben", sagte Türk.
Silvia Canola-Haußner von "Sissis Schmückburg" zeigte sich indes ein wenig verhaltener. "In der Stadt ist die Hölle los, die Cafés sind voll, aber man muss sich bewusst sein, dass die Kunden hauptsächlich zum Bummeln kommen." Für viele Geschäfte lohne sich der verkaufsoffene Sonntag daher nicht. Ihre Laune trübte das jedoch ebenso wenig wie die von Inge Pelz von der Esther Confiserie. "Die Leute brauchen das wieder, Bummeln gehen und Kaffee trinken", meinte die Seniorchefin. "Alle waren gut drauf, auch wir haben uns gefreut. Wir sollten an den verkaufsoffenen Sonntagen festhalten."