Kulmbacher Sicherheitswacht hat sich verstärkt
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Sonntag, 22. Februar 2015
Die Kulmbacher Sicherheitswacht hat sich verstärkt: Insgesamt sind jetzt zwölf Männer und Frauen tätig. Einsatzschwerpunkt war 2014 der zentrale Busbahnhof.
Bis 2013 hatte die Sicherheitswacht Kulmbach zehn Stellen, inzwischen ist das Kontingent auf zwölf erhöht worden. Und alle Stellen sind besetzt, wie der Leiter der Polizeiinspektion Kulmbach, Gerhard Renk, beim traditionellen Jahrsabschlussessen - diesmal im Gründla - betonte. Einsatzschwerpunkt im vergangenen Jahr war eindeutig der zentrale Omnibusbahnhof.
"Die Vorfälle am ZOB haben für Schlagzeilen gesorgt, die Sicherheitswacht war präsent. Aber die Situation dort hat sich längst beruhigt", so Renk.
Natürlich kümmere sich die Sicherheitswacht auch um "übliche Beschwerden". Immer wieder gebe es Anrufe von Anwohnern aus der Basteigasse. Und öfters als normal seien die Sicherheitswachtler auch im Grünzug präsent. Auch um zu überwachen, ob dort Passanten Tauben füttern. Denn das ist in der Kulmbacher Innenstadt verboten.
"Auch die Neuen im Team sind hochmotiviert und zeigen Einsatzfreude. Sie lassen sich nicht provozieren, auch wenn sie in brenzlige Situationen kommen", lobte Renk.
Insgesamt hat die Sicherheitswacht in Kulmbach im vergangenen Jahr 2207 Stunden Dienst geleistet. Es gab 320 Doppelstreifen und 26 Einzelstreifen. Im Vorjahr brachten sie es "nur" auf 1128 Stunden.
Spitzenreiter unter den Einsatzkräften sind Markus Winkler mit 5196 Stunden und Werner Agly mit 3082 Stunden. "Ich bin bei der ILS und kann meinen Schichtdienst sehr gut mit der Sicherheitswacht koordinieren", sagt Markus Winkler. Erst am Tag vor der offiziellen Sicherheitsdienst-Bilanz hatte er einen spektakulären Einsatz: Vor der Drogerie Müller war eine ältere Frau gestürzt. "Wir haben sie dann erstversorgt", sagt Winkler. Und er war auch zur Stelle, als vor der Polizeiinspektion ein Motorradfahrer stürzte.
Nach Einsturz sofort zur Stelle
Ein ziemlich spektakuläres Ereignis hatten auch Achim Schneider und seine Frau Carmen. Beide waren am Marktplatz auf Streife, als plötzlich in der Buchbindergasse eine Hausfassade auf den Gehsteig und die Straße stürzte. "Wir sind gleich hin und haben erst einmal in Erfahrung gebracht, ob noch Menschen unter den Trümmern liegen", erinnert sich Achim Schneider.
"Die Sicherheitswacht ging 1994 in den Modellversuch, sie ist dann 1996 offiziell gestartet", blickte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) zurück. Inzwischen haben 118 Städte, davon zehn oberfränkische Städte eine solche Sicherheitswacht. "In Bayern setzen sich fast 750 Menschen für die öffentliche Sicherheit ein", sagte der Oberbürgermeister und dankte explizit den zwölf Kulmbacher Sicherheitswachtlern. "Sicherheit ist Lebensqualität. Das weiß man leider erst zu schätzen, wenn man einmal in einer Stadt war, wo man nachts eben nicht auf die Straße kann", so Schramm.
Kein Ersatz für die Polizei
Als Zeichen der Anerkennung überreichte Oberbürgermeister Henry Schramm den Mitgliedern Softshelljacken.
"Die Sicherheitswacht ist kein Ersatz für Polizeikräfte, sondern sie ist eine Ergänzung", betonte der ehemalige Landtagsabgeordnete Dieter Heckel. "Die Sicherheitswacht soll ein Mittler zwischen Bürger und Polizei sein", so Heckel.
"Wenn man eine Uniform trägt, dann haben die Leute einfach mehr Respekt", sagte Werner Agly (64) und dankte für die Spende des OB.
Auch in diesem Jahr wollen die Sicherheitswachtler gemeinsam für die Sicherheit in Kulmbach Streife laufen. Und im nächsten Jahr feiert die Sicherheitswacht in Kulmbach zwanzigsten Geburtstag.