Kulmbacher setzen ein Zeichen der Hoffnung
Autor: Dietmar Hofmann
Kulmbach, Donnerstag, 03. März 2022
Dass man auch mit kleinen Dingen Großes bewirken kann, haben 500 Kulmbacher bei einer Mahnwache für den Frieden bewiesen.
Zwei Jahre lang gab es gefühlt nur ein Thema: Corona. Seit einer Woche ist die Pandemie völlig in den Hintergrund gerückt, selbst in den Hauptnachrichten kommt das Virus nicht mehr vor. Stattdessen bedroht eine andere Gefahr die Erde.
Die Angst geht um
Die Angst geht um vor einer Eskalation der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine, gar vor einem Dritten Weltkrieg. Keiner kann sagen, ob diese Angst begründet ist. Da wir aber aus der eigenen Vergangenheit wissen, zu welch grausamen Dingen Menschen fähig sind, kann man schon ins Grübeln kommen.
Doch in all der depressiven Stimmung gibt es Zeichen der Hoffnung. Sogar viele. Und da meine ich nicht nur, dass Europa, ja die ganze westliche Welt so eng zusammengerückt ist wie nie zuvor, dass sogar im amerikanischen Kongress Demokraten und Republikaner in der Ukraine-Frage selten gewordene Einigkeit zeigen. Ich wüsste gern, was Wladimir Putin dazu sagt, dass sein Schuss jetzt schon sprichwörtlich nach hinten losgegangen ist?
Auch Kleines kann Großes bewirken
Ich meine eher die kleinen Dinge, die jeder von uns tun kann, die zwar für sich allein genommen marginal erscheinen, zusammengenommen aber Großes bewirken können. Wir sind nicht hilflos, wir können etwas tun. Unglaublich, wie schnell und unbürokratisch gigantische Hilfsprojekte gestartet wurden. Und auch die Mahnwachen landauf und landab zeigen den Menschen in der Ukraine, dass sie nicht alleine sind.
Keine Frage: Die Friedensdemo in Kulmbach am Mittwochabend ging unter die Haut. Schockierend, wie Svitlana Wöß mit tränenerstickter Stimme von der Flucht ihrer Mutter berichtete. Da fühlte man sich plötzlich ganz nah dran und hätte am liebsten geschrien. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Mögen die unzähligen Kerzen auf dem Luitpoldbrunnen bis in den Kreml leuchten...