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Kulmbacher Reservisten feiern: 111 Jahre Zeitlerbrunnen


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Montag, 09. Juni 2014

Die Kameradschaft pflegt seit Jahren das Gelände um das Brünnlein in der Wolfskehle, das an einen Kulmbacher Magistratsrat erinnert. Heuer hat der legendäre Zick-Zack-Weg eine zweite Brücke bekommen.
Mit dem Zug zum Zeitlerbrunnen eröffnet die Reservisten- und Soldatenkameradschaft Kulmbach-Plassenburg hatte sich für das Sommer- und Brunnenfest. Fotos: Sonja Adam


Eigentlich war es viel zu heiß, um am Wochenende zu feiern. Doch die Reservisten- und Soldatenkameradschaft Kulmbach-Plassenburg hatte sich für das Sommer- und Brunnenfest einiges einfallen lassen. Das Festgelände war mit Tarnnetzen verkleidet, die angenehmen Schatten spendeten. Im Mittelpunkt der Feier stand wieder der nahegelegene Zeitlerbrunnen, der im vergangenen Jahr 110 Jahre alt geworden ist. "Aber damals war es so nass, dass man trockenen Fußes nicht zum Brunnen kommen konnte. So feiern wir heuer lieber das 111-jährige Bestehen", stellte Vorsitzender Gerhard Ködel fest und führte den Zug zum Brünnlein an.

Sein Stellvertreter Günter Limmer blickte auf den Ursprung des Zeitlerbrunnens zurück, der im Jahr 1903 zu Ehren Georg Wilhelm Zeitlers so benannt wurde. Zeitler, der von 1837 bis 1911 in Kulmbach lebte, sei Magistratsrat gewesen und habe sich jahrzehntelang für den Verschönerungsverein stark gemacht.

"So ist es auf ihn zurückzuführen, dass in der Wolfskehle ein kleiner Park entstand mit einem Pavillon, in dem früher sogar Musik gemacht wurde", so Limmer. "Der Brunnen wurde einst mit dem Torgauer Marsch eingeweiht", wusste der Redner aus alten Chroniken.

Zweite Brücke am Zick-Zack-Weg

Bereits 1981 haben die Reservisten den Steg saniert, der von der Wolfskehle zum Brünnlein führt. Zum 100. Geburtstag ist das Brünnlein hergerichtet worden. So erinnert eine schwarze Steintafel mit goldener Inschrift an den namhaften Magistratsrat. Inzwischen sind auch die Wanderwege, die am Brunnen vorbeiführen, in gutem Zustand, und der legendäre Zick-Zack-Weg hat heuer eine zweite Brücke bekommen.

Tanja Schaller und die Waldfreunde-Musikanten eröffneten mit klassischen Liedern feierlich das Brunnenfest. Und dann gaben die Reservisten das Kommando: "Schütt's nei!" Gemeint war das "Brunnenwasser", das traditionell in Schnapsgläsern ausgeschenkt wird und natürlich immer hochprozentig ist. Dekan Jürgen Zinck hielt auf dem Festgelände der Reservisten- und Soldatenkameradschaft Kulmbach-Plassenburg eine Andacht für die Toten.

Goldene Schützenschnur

Beim geselligen Teil des Festes, zu dem Reservisten aus der ganzen Region gekommen waren, wurde die Goldenen Schützenschnur an Markus Linzmaier - er bekam die Auszeichnung für die fünfte Wiederholung - und an Günter Limmer verliehen. Außerdem händigte Gerhard Ködel den verdienten Schützen Fernando Bisson und Markus Linzmaier amerikanische Schießzertifikate für besondere Leistungen aus.