Kulmbacher Piloten haben Angst vor Drohnen
Autor: Sonja Adam
Kulmbach, Dienstag, 26. März 2019
Der Kulmbacher Flugplatz appelliert an alle Besitzer von unbemannten Fluggeräten, das Gelände am Espig weiträumig zu meiden.
Mit den ersten Sonnentagen steigt bei den Kulmbacher Hobbyfliegern auch die Lust, mit Ultraleichtfluggeräten und kleinen Flugzeugen die Welt von oben zu erkunden. Doch die Angst vor einer Kollision mit Drohnen trübt das Flugvergnügen, erklärt Steffen Haselmann (30) von der Flugschule "Junkers Profly". "Es gibt zwar Vorschriften, und wenn diese eingehalten werden, ist das Drohnen-Fliegen auch kein Problem. Aber bitte nicht in der Nähe des Flugplatzes", appelliert Haselmann an das Verantwortungsgefühl der Hobbypiloten.
Der Experte fordert, dass Drohnenpiloten das Flugplatzgelände in einem Umfeld von mindestens 1,5 Kilometer im Umfeld meiden sollten. "Die Drohnen sind klein. Man kann sie auch tagsüber nicht sehen. Und wenn die Geräte in einen Propeller geraten oder ein Fluggerät treffen, kann das ungeahnte Folgen haben", so Haselmann.
Tatsächlich hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur schon seit 2017 auf die stetig steigende Beliebtheit der Drohnen reagiert: Eine Drohnenverordnung wurde erlassen. Drohnen mit einem Gewicht von mehr als 0,25 Kilo müssen mit einer Plakette, die Namen und Adresse des Drohnenbesitzers enthält, gekennzeichnet sein.
Drohnen, die sogar mehr als zwei Kilo wiegen, müssen sogar einen sogenannten Drohnenführerschein nachweisen. Dieser kann durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt anerkannte Stelle oder durch einen Luftsportverband ausgestellt werden. Und "große Drohnen", die mehr als fünf Kilo wiegen, benötigen zusätzlich noch eine Aufstiegserlaubnis. Diese wird ausschließlich von den Landesluftfahrtsbehörden erteilt.
"Wenn sich alle Drohnenpiloten an die Vorschriften halten und nicht höher als 100 Meter aufsteigen, ist das Fliegen kein großes Problem", sagt Haselmann. Doch genau an diesem Punkt hapert es in der Praxis oft. "Man sieht zum Beispiel auf Facebook oft Bilder von Drohnen, die über hundert Meter aufgestiegen sind. Ich habe sogar ein Bild gesehen, wo die Drohne über einer Nebeldecke war - so etwas ist ein echtes Problem und wirklich unverantwortlich", warnt Haselmann.
Nicht nur für die Ultraleichtflieger, die auf dem Kulmbacher Flugplatz starten und landen, könnte eine Drohne zum Problem werden, sondern auch für die kleinen Flugzeuge und für den Rettungshubschrauber, der regelmäßig das Klinikum Kulmbach anfliegt. "Wenn eine Drohne in einen Propeller gerät, könnte dies zum Absturz führen", betonte der Luftexperte.
Vorschriften und Vorfälle