Kulmbacher Nordumgehung: Es bleibt bei Tempo 100
Autor: Stephan Tiroch
Kulmbach, Donnerstag, 16. Juli 2020
Die Stadtratsmehrheit hält nichts davon, im Bereich der Blaich die Geschwindigkeit auf der Nordumgehung zu reduzieren. Die SPD wollte dadurch einen besseren Lärmschutz erreichen.
Ist der Stadtteil Blaich durch den Verkehr auf der Nordumgehung derart lärmgeplagt, dass man die Geschwindigkeit reduzieren sollte? Die SPD-Stadtratsfraktion und die Grünen meinen: Ja! Die Stadtratsmehrheit meint: Nein!
"Lärmschutz an Straßen ist immer ein Problem", erklärte am Donnerstag Hans Werther (SPD). Jüngstes Beispiel sei die Melkendorfer Umgehung. Dort hätten sich die Bürger über die große Belastung beklagt, und die Geschwindigkeit sei reduziert worden. "Einen besseren Lärmschutz sollten wir der Bevölkerung in der Blaich auch bieten." Denn der Verkehr auf der B 289 nehme immer mehr zu.
Bepflanzung: Lücken schließen
Deshalb, so Werther, solle die Stadt auf das hier zuständige Staatliche Bauamt Bayreuth zugehen und folgende Verbesserungen anregen: Tempo 80 zwischen Kauernburg und der Anschlussstelle Saalfelder Straße. Außerdem sollten die Lücken in der Bepflanzung zwischen Berliner Brücke und der Mittelau geschlossen werden.
In der Diskussion zeichnete sich ab, dass der Stadtrat bei den Neupflanzungen geschlossen mitgehen würde - nicht aber bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung. "Ich wohne selber in der Blaich", sagte Zweiter Bürgermeister Frank Wilzok (CSU). Er glaube aber nicht, dass Tempo 80 etwas bringe. "Die Straße gibt 100 her und der Verkehrsfluss ist besser."
Dritter Bürgermeister Ralf Hartnack (WGK) sah Tempo 80 ebenfalls kritisch. Er schlug stattdessen vor, dass bei der nächsten Oberflächensanierung der B 289 Flüsterasphalt verwendet werde.
Auch der Einwand von Matthias Meußgeyer (SPD), dass es zum Beispiel Erlangen mit Tempo 80 auf der dortigen Autobahn vormacht, brachte nichts mehr: Mit 16 Stimmen von CSU, WGK, AfD und FDP wurde der Antrag abgelehnt. Die Befürworter (SPD, Grüne und OB) kamen nur auf zwölf Stimmen.
Hock kam zu spät
Damit war auch das Thema Bepflanzung vom Tisch. Georg Hock (AfD) hätte sich einen gesplitteten Antrag gewünscht. Aber er kam mit seinem Vorschlag zu spät. Eine neuerliche Abstimmung wurde abgelehnt.