Kulmbacher lernen neue Therapie kennen: Schmerzen mit den Händen heilen
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Freitag, 23. November 2018
100 interessierte Zuhörer lernten bei einer Veranstaltung der Mediengruppe Oberfranken die Wirkung und Einsatzmöglichkeiten der Sympathikus-Therapie kennen.
Chronische Schmerzen sind für die Betroffenen eine echte Plage. Zu den oft auftretenden Beschwerdebildern gehören Schmerzen in der Schulter, teilweise bis in den Arm hinein. Ebenso häufig, besonders bei Frauen, sind Schmerzzustände und Taubheitsgefühle in den Fingern oder in der gesamten Hand. Was steckt dahinter, und wo sind die Ursachen? Wie und warum wird so etwas chronisch? Und vor allem: Wie wird man das Problem wieder los?
Andrea Oberhofer, Physiotherapeutin und Heilpraktikerin in Erlangen, berichtete bei einem Vortragsabend im Verlagsgebäude der Bayerischen Rundschau von den Möglichkeiten der Sympathikus-Therapie, mit deren Hilfe viele Patienten schmerzfrei werden könnten.
Vergebliche Ursachenforschung
Zu der Veranstaltung hatten die Fachverlage der Mediengruppe Oberfranken und die Bayerische Rundschau eingeladen, und das Interesse war groß: Die 100 Plätze waren im Nu ausgebucht. Organisiert wird die Vortragsreihe rund um die Gesundheit seit März 2017 von den Auszubildenden der Fachverlage.
Häufig kämen Patienten in ihre Praxis, die über Schmerzzustände klagen, ohne die Ursache dafür zu kennen, so Oberhofer. Mancher hat zahlreiche Arztbesuche hinter sich, die keinen eindeutigen Befund ergeben hätten. Meist werde das Leiden als psychosomatisch eingestuft.
Doch häufig gibt es eine ganze konkrete Ursache, weiß die Therapeutin, die Leiterin und Referentin des Instituts für Sympathikus-Therapie. Dieses Behandlungskonzept ist noch wenig bekannt und wurde von dem Hamburger Arzt Dieter Heesch entwickelt. Er hat die Zusammenhänge zwischen Ruheschmerzen bei lokalen chronischen Erkrankungen und damit gesetzmäßig auftretenden Wirbelblockierungen erkannt.
Ein Nerv macht mobil
Was genau ist der Sympathikus? "Es handelt sich um einen vegetativen Nerv, der immer dann aktiv ist, wenn der Mensch etwas leisten muss, körperlich, geistig oder emotional angespannt ist." Da er im Brustkorb als eine Nervenknotenkette (Grenzstrang genannt) beidseitig direkt an die Wirbelsäule angrenzt, kann er durch Verschiebung von Wirbelkörpern leicht irritiert werden. Das führt dann, abhängig vom Ort der Störung, zu einer Minderversorgung in der vom Sympathikus versorgten Körperregion.
"Viele Erkrankungen, deren Ursache und Entstehung nicht klar sind, finden hier ihren Ursprung, denn sie brechen genau dort aus, wo die Versorgung im Körper nicht optimal läuft", so Oberhofer.