Der 3,5 Millionen Euro teure Interimsbau am Klinikum ist bezogen. Das Modulbauwerk dient als Ersatz und wird nach zweieinhalb Jahren wieder abgebaut.
Der 3,5 Millionen Euro teure Interimsbau am Kulmbacher Klinikum ist fertiggestellt - nach gerade mal etwas über sechs Wochen Bauzeit. Die Abteilungen Gastroenterologie, Neurologie, Nephrologie, Kardiologie und Gynäkologie sind am Montag in das viergeschössige Gebäude umgezogen, das in einem Rekordtempo in Modulbauweise errichtet worden ist.
Drei- und Zwei-Bett-Zimmer
Dass die ganz in weiß gehaltenen Patientenzimmer keine Räume zweiter Klasse, sondern modern gestaltet sind, betonen die Klinikum-Verantwortlichen. Und die Patienten stimmen zu. "Man merkt wirklich nicht, dass es sich um ein Provisorium handelt", sagt etwa Ingrid Lindner. Die Kulmbacherin gehört zu den Ersten, die in dem Gebäude untergebracht worden sind. Ein Bauwerk, das in den nächsten zweieinhalb Jahren Ersatz für die Betten bietet, die im Zuge des Neubaus Süd wegfallen. In drei Obergeschossen stehen insgesamt 90 Betten in je 18 Drei-Bett- und Zwei-Bett-Zimmern zur Verfügung.
"Faszinierend"
"Es ist faszinierend, dass das Projekt in so kurzer Bauzeit realisiert worden ist", sagte Landrat Klaus Peter Söllner (FW), der Vorsitzender des Zweckverbands Klinikum Kulmbach ist, in einer kleinen Feierstunde am gestrigen Dienstag.
Vom Bestandsgebäude sei der Neubau kaum zu unterscheiden, stellte Söllner fest. Das Provisorium sei nötig, um die für die Attraktivität des Hauses dringend erforderlichen Neubaumaßnahmen in Angriff nehmen zu können. Zimmer, die heute teils noch mit vier oder fünf Betten belegt seien, gehörten künftig der Vergangenheit an.
Dass der Interimsbau vom Klinikum mit Eigenmitteln finanziert werden muss, stellte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) fest.
Für die Zukunft rüsten
Schramm blickte wie Söllner auf die anstehenden 120 Millionen Euro teuren Erweiterungsmaßnahmen, für die bereits eine Förderung von 31 Millionen Euro zugesagt worden sei. Es sei ein Projekt, mit dem das Klinikum für die Zukunft gerüstet werde.
Test für den richtigen Neubau
Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass im jetzt bezogenen Modulbauwerk bereits für den richtigen Neubau getestet wird. Unterschiedliche Farben und Materialien seien bei Bodenbelägen, Schränken oder auch Nasszellen verwendet worden. Zusätzlich werde in den nächsten Wochen ein Musterzimmer eingerichtet.
Es gehe darum, Vorentscheidungen für die Patientenzimmer zu treffen, die im Neubau Süd entstehen, wie Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann ausführte.