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Kulmbacher Kinder sparen für ihre Träume


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Donnerstag, 31. Oktober 2013

Auch Kinder können schon ganz gut mit Geld umgehen: Leni und Burkan und Kulmbach haben große Wünsche. Sie stecken jeden Cent in ihre Sparbüchsen, denn sie möchten sich ein Pferd und ein Auto kaufen.
Burkan Keskin (6) sammelt Geld für den Führerschein und ein Auto. Fotos: Sonja Adam


Die Jugend von heute weiß nicht mehr, was Sparen heißt? Falsch. Die Kinder des Kindergartens Wolfskehle sparen alle. Und die meisten wissen auch genau, warum sie dies tun und warum es sich lohnt, zu sparen.
Julia Petschke ist erst drei Jahre alt, doch sie weiß schon genau, wie die Sache mit dem Sparen funktioniert. "Ich habe ein Sparschwein, das ist grün. Und ich habe nicht nur ein Schwein, sondern auch noch einen Frosch. In den kann man auch Geld reintun", erzählt Julia. Nur woher soll eine Dreijährige Geld haben? "Ich bekomme das Geld von der Nachbarin. Und dieses Geld tue ich dann in das Schwein", erklärt Julia Petschke naseweis. Aber sie sammelt das Geld nicht etwa, weil sie nicht weiß, was sie damit machen soll.

Julia hat ein großes Ziel, auf das sie spart: ein echtes Pferd - ein lebendiges, möchte sie gern haben.

Die Kleinsten kennen sich aus

Die Leiterin des Kindergartens Wolfskehle, Karin Vießmann, ist verblüfft, was die Jüngsten zum Thema Sparen alles wissen. "Man muss sich wirklich wundern, welche Vorstellungen selbst unsere Dreijährigen schon haben und was sie alles über Geld wissen", sagt die Kindergartenleiterin.

Tiere sind der Renner

"Ich bekomme immer Geld, wenn ich fröhlich bin", erzählt Lilly Busch (5): von der Mama, vom Papa. "Ich freue mich, wenn ich Geld bekomme, denn irgendwann kann ich mir dann eine lebendige Katze kaufen", sagt Lilly.
"Ein Hund wäre auch in Ordnung, aber lieber wäre mir eine Katze. Und meine große Schwester mag auch eine Katze. Vielleicht kriegen wir dann zwei Katzen. Sie müssen kuschelig und lebendig sein", erzählt Lilly von ihren Plänen.

Leni Röhlich (5) weiß noch mehr übers Sparen. "Ich tue mein Geld in die Spardose", erklärt sie. Aber nicht nur das: Die Spardose kommt regelmäßig zur Sparkasse. "Die hebt mein Geld auf. Und ich brauche viel Geld, denn ich wünsche mir ein Pferd", sagt die Fünfjährige.

Patricia Petschner (5) spart statt dessen für einen deutlich kleineren Wunsch - für einen Chi-Chi-Spielzeughund, dem sie sogar Kleidung anziehen kann.

Am Weltspartag in die Bank

Auch die Jungen kennen sich mit Geldangelegenheiten schon bestens aus. "Ich finde sparen sehr schön. Man kann, wenn man spart, das Geld von der Oma und vom Opa und von Mama und Papa zur Bank bringen. Und von der Bank bekomme ich dann ein Geschenk."

"Geschenke sind immer toll", erklärt Kenneth Ziebis (4) die Vorteile seiner Spar-Ambitionen. "Eigentlich habe ich schon alles und brauche nichts, aber über ein kleines Geschenk freue ich mich schon", sagt Kenneth und ist schon ganz aufgeregt, denn natürlich geht er in den Tagen um den Weltspartag mit seinen Münzen zur Bank und holt sich sein Geschenk ab.

Auch der fünf Jahre alte Niclas Neuber hat ein konkretes Ziel vor Augen. Er zieht den Kasten mit den Lego-Bausteinen aus dem Regal. "Das ist alles für Babys", zeigt er die großen Bausteine. "Ich möchte mir Lego Star Wars kaufen, aber ich muss noch weiter sparen, denn dafür habe ich noch nicht genug Geld", sagt der Junge. Macht nichts, denn Star Wars Lego ist erst für Kinder ab sechs Jahren. "Ich werde bald sechs, und dann darf ich damit spielen", sagt Niclas.

Zehn Jahre Zeit zum Sparen

Sehr vernünftige und vor allem langfristige Sparziele hat Burkan Keskin (6). "Ich spare auf den Führerschein", erklärt er und es stört ihn gar nicht, dass bis dahin noch gut zehn Jahre vergehen werden.

Burkan hält auch gleich ein feuerrotes Auto in die Kamera. Sein erstes Auto muss unbedingt rot sein. "Mein Papa hat eins in lila-schwarz", verrät uns der Sechjährige - aber diese Kombination kommt für ihn nicht in Frage. Und deshalb spart er eben schon mal.