Kulmbacher Gospelchor "Sound of faith": Wie Phönix aus der Asche
Autor: Sonny Adam
Himmelkron, Montag, 13. Juli 2015
Im vergangenen Jahr stand der Kulmbacher Gospelchor "Sound of faith" kurz vor der Auflösung. Jetzt präsentierte er sich in der Autobahnkirche in Himmelkron in Bestform.
Der Gospelchor "Sound of faith" begeisterte in der Autobahnkirche in Himmelkron von der ersten bis zur letzten Sekunde die Massen. Chorleiter Alexander Thern ist ein Riesen-Achtungserfolg gelungen, denn er hat den Chor in einer Phase, als er eigentlich schon aufgelöst werden sollte, übernommen.
Der vorherige Chorleiter hatte dem Chor einfach per Mail die Leitung aufgekündigt, das Ensemble stand vor dem Nichts. Doch eine Auflösung wollten Heidi Hübner, Gabi Beetz, Gabi Höllein und Renate Meinel auf keinen Fall. Sie kämpften und machten sich gemeinsam mit Manager Dieter Rausch für die Vision, dass auch in Zeiten des Chrosterbens ein Gospel & Worship-Chor noch zeitgemäß sei, stark. Anfangs traten "Sound of faith" mit gerade einmal einer Handvoll Gospelsängern auf. Nur in Kulmbach.
Doch inzwischen hat der Gospelchor "Sound of faith" viele neue Sängerinnen gefunden: Stimmen, die sich hören lassen können. Inzwischen singen 15 Frauen und als einziger Mann Ralph Partridge. Partridge war früher schon einmal bei der Formation, ist dann wieder neu dazugestoßen.
"Wir bräuchten dringend noch ein paar männliche Stimmen", sagt Heidi Hübner und hofft ein bisschen, dass das Konzert in der Autobahnkirche vielleicht auch den ein oder andere Zuhörer so begeistert hat, dass er Lust bekommen, aktiv mitzusingen.
Tatsächlich war die Präsentation des Chors in der Autobahnkirche in Himmelkron mehr als überzeugend. Stimmlich und gesanglich ist der Chor wie Phönix aus der Asche gestiegen und hat sich beim Konzert selbst übertroffen. Er überzeugte mit vollen Stimmen, mit wechselnden Solisten und mit einer Glaubensfreude, die einfach ansteckte.
Dirigent Alexander Thern hat den Chor zu einer musikalischen Einheit geformt, die auch das Potenzial hat, Menschen mit dem Feuer des Glaubens anzustecken. Mit viel Enthusiasmus und Engagement ging er ans Werk. Und dass Alexander Thern amerikanische Wurzeln hat, kommt ihm bei der Gospel-Musik besonders zugute.
Beeindruckende Power
"Sound of Faith" eröffnete das Konzert in der Autobahnkirche mit dem temperamentvollen "Come let us sing" und steckte sofort die Menschen mit der Guten-Laune-Lobpreismusik an. "We have a vision" und "Lord, I lift your name on high" brachte der Chor mit beeindruckender Power zu Gehör. Und natürlich durften auch die Evergreens wie "I will follow him" oder "Oh happy day" nicht fehlen. Unterstützt wurde der Chor von einer Band.
Ein Markenzeichen des Gospel und Worship-Chores allerdings ist, dass nicht nur englische Songs dargeboten werden, sondern auch Lieder in deutscher Sprache. "Wir legen großen Wert darauf, dass auch Zuhörer, die nicht so gut oder gar kein Englisch sprechen, die Botschaft verstehen. Deshalb erklären wir auch immer vorher die Lieder", sagte Heidi Hübner.
Beim Konzert in der Autobahnkirche präsentierte der Gospelchor das legendäre "Hallelujah" aus dem Film "Shrek". Doch nicht in der englischen Originalversion, sondern in einer selbst getexteten deutschen Version. So mancher Zuhörer war zu Tränen gerührt. Aber auch "Anker in der Zeit" und viele weitere deutsche Songs wie "Herr, segne dich", "Ehre sei dem Herrn" oder "Neben dir" gelangen bestens.
"Wir sind ein Chor, der Lieder für Gott singt. Wir singen Lieder über den Glauben und Lieder für gläubige Menschen", sagt Heidi Hübner bescheiden, freute sich aber sichtlich über den Riesen-Applaus, den "Sound of faith" in Himmelkron geerntet hat. Die Autobahnkirche war proppenvoll - trotz des herrlichen Sommerwetters. Sogar zusätzliche Stühle mussten aufgestellt werden, um dem Besucheransturm gerecht zu werden.