Kulmbacher Fritz bangt um die AWG-Filiale?
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Freitag, 01. Februar 2019
Die Modekette AWG hat Insolvenzantrag gestellt. Der Auszug aus dem Einkaufszentrum Fritz ist damit aber längst nicht beschlossen.
Die Mode-Handelskette AWG, die im Fritz eine Filiale betreibt , hat Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Verliert das Fritz damit bald einen weiteren Ankermieter? "Wir hoffen das nicht. Wir wünschen uns natürlich, dass es weitergeht", sagt Centermanagerin Anja Curioso Najaretti.
Missglücktes Geschäftsjähr 2018
"Alle Werden Glücklich", heißt der Slogan der Handelskette aus Köngen (Baden-Württemberg ), der 2900 Mitarbeiter in den bundesweit knapp 300 Filialen derzeit keinen Grund zur Freude haben. Ihr Arbeitgeber ist in die finanzielle Schieflage geraten. Ein Grund für diesen Schritt war, so teilt das Unternehmen mit, der warme Herbst und das dadurch missglückte Geschäftsjahr 2018. "Der Geschäftsbetrieb geht trotz des eingeleiteten Schutzschirmverfahrens aber ohne Einschränkungen weiter", so der generalbevollmächtigte Rechtsanwalt. Löhne und Gehälter seien bis Ende April gesichert.
Mit der Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung vorerst in dem Unternehmen. Ihr zur Seite gestellt ist ein Anwalt als sogenannter Sachwalter, der vom Gericht bestellt wurde. Läuft die Eigenverwaltung schief, könnte er als Insolvenzverwalter komplett die Zügel übernehmen.
"Mietvertrag nicht gekündigt"
Fritz-Centermanagerin Anja Curioso Najaretti wurde von AWG über den Schritt informiert. "Der Mietvertrag wurde aber nicht gekündigt. Die jetzt eingeleitete Maßnahme heißt auch nicht, dass die Filiale im Fritz geschlossen wird", erklärt Najaretti, die auch mit Blick auf die sieben Mitarbeiterinnen hofft, dass die Kette in Kulmbach bleibt. AWG will sich sanieren, alle Filialen auf ihre Rentabilität hin überprüfen. Das Kulmbacher Mode-Center gehört laut Naiaretti zu den umsatzstärkeren von AWG.