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Kulmbacher Einkaufsmärkte: Dauerparker sind großes Problem


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Freitag, 31. Mai 2019

Viele Kulmbacher Einkaufsmärkte kämpfen um ihre Stellplätze, die von Nicht-Kunden oft über viele Stunden blockiert werden.


Es ist zwölf Uhr mittags. Auf dem Edeka-Parkplatz Am Goldenen Feld ist kaum eine Stellfläche frei. Etwa 100 Parkplätze gibt es dort. Ob auf allen Autos von Kunden stehen? Eher nicht, wie Michael Seidl vermutet. Der Geschäftsführer weiß: Dauerparker sind für Einkaufsmärkte ein Problem - nicht nur bei Edeka.

"Höchstparkdauer 2 Stunden", steht auf den Schildern, die gut sichtbar an den Lichtmasten angebracht sind. Eine Vorgabe, an die sich nicht alle halten. So mancher hat die Zeit längst überzogen. Seidl hat die Fremdparker im Visier, die vor allem von benachbarten Firmen und Ämtern, gerade aber auch vom Schulzentrum kämen.

"Wir notieren die Kennzeichen"

Wie man der Situation Herr werden kann? "Wir notieren uns die Kennzeichen der Dauerparker und verwarnen sie mit einem Zettel, den wir an die Windschutzscheibe hängen." Bei drei Verwarnungen werde der Abschleppdienst gerufen. "Das ist aber noch nicht vorgekommen."

Nicht nur Edeka, auch viele weitere Geschäfte in der Innenstadt kämpfen um Stellplätze für ihre Kunden. Auch der Real-Verbrauchermarkt in der Albert-Ruckdeschel-Straße, dessen Parkplatz vor allem bei Großveranstaltungen wie dem Bier- und Altstadtfest oft zugeparkt ist. Doch auch sonst stellen dort viele Dauerparker ihr Auto ab, die in der Stadt arbeiten oder dort längere Einkäufe tätigen, wie auch Geschäftsführer Michael Peter weiß.

(Noch) keine Parküberwachung

Real hat im Bereich vor dem Haupteingang jetzt Schilder aufgestellt, die auf die neue Höchstparkdauer von zwei Stunden verweisen. Eine Regelung, die dazu beitragen soll, dass Dauerparker ihre Auto zumindest nicht mehr direkt vor dem Eingang stehenlassen. Rund 100 der insgesamt 450 Parkplätze sollen so den Kunden vorbehalten bleiben. Welche das sind, ist auf den ersten Blick allerdings nur schwer ersichtlich.

Abschleppen droht

Wer sein Auto über mehrere Stunden vor dem Eingang abstellt, dem wird durch den schriftlichen Hinweis gedroht, dass das Fahrzeug kostenpflichtig abgeschleppt wird. Eine Parküberwachung führt Real derzeit aber nicht durch. Peter: "Wenn wir feststellen, dass sich die Autofahrer nicht dran halten, behalten wir es uns aber vor, dagegen vorzugehen." Wir er mitteilt, haben sich einige wenige Kulmbacher verärgert gezeigt. "Als ich ihnen den Sinn der Maßnahme erläutert habe, hatten sie dafür Verständnis."

Verständnis, das man angesichts des Parkplatzangebots in Kulmbach auch aufbringen kann. Allein auf dem Großparkplatz am Schwedensteg stehen - außer bei Veranstaltungen wie dem Volksfest - über 760 kostenfreie Stellflächen zur Verfügung. Es gibt zudem viele Parkplätze, bei denen die erste Stunde teilweise kostenlos ist, ehe Gebühren anfallen.

Man kann Parkplätze mieten

Viele, die in der Innenstadt arbeiten, nutzen auch das Angebot, einen Dauerstellplatz zu mieten. Die knapp über 200 Parkplätze, die die Stadt für 50 Euro im Monat anbietet, sind jedoch vergeben. "Wir haben eine Warteliste", sagt Pressesprecher Simon Ries. Mieten kann man Parkplätze noch im Einkaufszentrum Fritz, in dem es auf mehreren Etagen 940 Stellflächen gibt.