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Corona zwingt Theaterverein zur Schließung: Kulmbacher "Brettla" muss Bühne räumen


Autor: Klaus Klaschka

Untersteinach, Donnerstag, 16. Dezember 2021

Das Kulmbacher "Kleinkunstbrettla" schließt sein Theater in Untersteinach, will aber als Verein weitermachen. Die Verantwortlichen arbeiten bereits an einem neuen Konzept.
KKB-Vorsitzender Manfred Spindler hat bekanntgegeben, dass das Kulmbacher Kleinkunstbrettla seine feste Bühne in Untersteinach aufgeben muss.


Das Kulmbacher "Kleinkunstbrettla" (KKB) gibt seine feste Bühne in Untersteinach auf. Als Verein bleibt das KKB allerdings bestehen. Das hat der Vorstand jetzt beschlossen.

Die Kosten für den Unterhalt des Theaters, die der Verein aus Mitgliedsbeiträgen und vor allem aus Eintrittgeldern ohne weitere Unterstützung bestreitet, seien nicht mehr tragbar, heißt es.

Kulmbacher Kunst und Kultur leidet unter Pandemie

"Niemand von uns hätte ernsthaft geglaubt, dass wir auch im Winter 2021/2022 noch so stark unter den Folgen von Covid-19 zu leiden hätten. Statt einer Entspannung der Lage ist genau das Gegenteil eingetreten: Die Politik erlässt immer neue und weitreichendere Beschränkungen für fast alle Bereiche unseres Lebens. Kunst- und Kulturtreibende wie das KKB sind davon besonders stark betroffen", beklagt Vorsitzender Manfred Spindler.

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Selbst mit nur halb besetztem Saal aufgrund vorgeschriebener Abstände der Besucher zueinander könnten keine Künstler engagiert werden. "Die wirtschaftliche KKB-Ampel ist jetzt auf Gelb gesprungen, die weiteren Aussichten sind mehr als ungewiss. Die so oft besprochene rote Linie ist nun leider überschritten worden. Deshalb sieht der Vorstand aktuell keine andere Möglichkeit, als die Reißleine zu ziehen und die Ausgaben auf ein Minimum zu reduzieren, um so wenigstens den Fortbestand des KKB als Verein zu sichern", sagt Spindler.

Deshalb wird das Pachtverhältnis für die Kulturbühne in Untersteinach zum 30. Juni 2022 beendet. Der Saal wird bis dahin geräumt, Inventar, Licht- und Tontechnik sollen veräußert werden. Das KKB soll aber als Kulturverein weiter bestehen bleiben. Für 2022 werden keine Beiträge erhoben und alle Mitglieder beitragsfrei gestellt, hat die Vorstandsmannschaft zunächst beschlossen. Ab 2023 würden die Beiträge gesenkt und neu festgesetzt.

KKB feilt an neuem Konzept für die Zukunft

Bis dahin will sich der Vorstand monatlich treffen und ein anderes Konzept für die Zukunft des KKB erarbeiten, an dem die Mitglieder zur Mitwirkung eingeladen sind. Ab 2023 sollen dann wieder Veranstaltungen organisiert und an verschiedenen Orten angeboten werden.

Das KKB geht also wieder tingeln, wie zu den Zeiten, als es die feste Bühne noch nicht gab. Dennoch, so Spindler "blicken wir voller Stolz auf wunderschöne Jahre mit grandiosen Veranstaltungen in Untersteinach, zurück. Unser aller Weg muss aber auch jetzt noch nicht beendet sein".