Kulmbacher Bierwoche: Tote Hose in der Innenstadt
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Donnerstag, 03. August 2017
Die Bierwochen-Verlegung auf das Brauereigelände trifft Einzelhändler und Gastronomen. In der Innenstadt ist tote Hose.
Trubel in der Lichtenfelser Straße - tote Hose in der Innenstadt. Während auf dem Brauereigelände bis spät in die Nacht gefeiert wird, schauen viele Gastronomen und Einzelhändler bei der Bierwoche 2017 in die Röhre.
"In der Stadt ist nichts los", sagen Roland und Helga Bergbauer, die die Gaststätte "Zum Petz" in der Langgasse betreiben. "Wir Wirte fiebern normalerweise auf die Bierwoche hin. Da flanieren die Leute durch die Altstadt. Alle Geschäftsleute profitieren davon. Durch die Verlegung auf das Brauereigelände gehen wir leer aus", sagt Helga Bergbauer. Essensgäste gebe es vor allem am Abend kaum. Und so sperrt sie den "Petz" schon mal früher zu.
"Eine ganz normale Woche"
Auch Katrin Fischers Fazit ist ernüchternd. "Die Innenstadt ist vor allem am Abend wie ausgestorben", sagt die Pächterin der "Stadtschänke" am Holzmarkt. Während des Bierfestes auf dem Zentralparkplatz pulsiere die Stadt. "Jetzt haben wir eine ganz normale Woche", betont Fischer und führt an: "Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Verlegung in die Lichtenfelser Straße so negativ auswirkt." Auch sie macht die Schotten schon mal früher dicht: "Nach 20 Uhr kommt ja keiner mehr."Dass das Geschäft tagsüber gut läuft, stellt Marina Weichart fest, die mit ihrem Mann Robert das "Bierhäusla" und "Roberts Café" betreibt. In den Abendstunden sei es im Vergleich zu früheren Bierfestwochen aber schon ruhiger. Bedingt durch den weiter entfernten Stadel.
Ein tristes Bild
Keinen Grund zum Jubeln sieht in diesem Jahr der Einzelhandel. In der Langgasse zeigt sich tagsüber oft ein tristes Bild. "Uns fehlt ganz einfach die Laufkundschaft", sagt Andi Schulze vom Modegeschäft "Katz & Katz". "Dass Frauen, deren Männer im Zelt sitzen, mal vorbeischauen, oder auch Bedienungen in ihrer Pause, das passiert heuer leider nicht."Spontaneinkäufe von Bierfestbesuchern blieben aus, stellt Alexandra Hofmann von der Parfümerie Benker fest. Hofmann ist Vorsitzende der Händlervereinigung "Unser Kulmbach" und spricht für viele Geschäftsleute in der Innenstadt, die die Standortverlegung zu spüren bekämen. "Kundinnen, die bei mir sonst mal schnell einen Nagellack oder auch eine modische Haarspange gekauft haben, die kommen eben nicht." Das mag mitunter aber natürlich auch mit dem Wetter zu tun haben, vermutet Hofmann: "Bei der Schwüle, die an einigen Tagen herrschte, gehen sicher weniger Leute einkaufen."