Kulmbacher Bierwoche: Poller gegen Amokfahrten
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Freitag, 08. Juni 2018
Mit dem Umbau des Zentralparkplatzes hat die Stadt Kulmbach auch viel Geld in das Sicherheitskonzept für die Bierwoche gesteckt. Für 300 000 Euro wurden Hochsicherheitspoller verbaut, die selbst Lastwagen stoppen können.
Eine Serie von Anschlägen, unter anderem auf ein Musikfestival in Ansbach, hatte im Sommer 2016 für große Unsicherheit gesorgt. Auch bei der Kulmbacher Bierwoche waren daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Ein Lastwagen wurde an der Zufahrt zum Stadel im Bereich der Webergasse postiert, die Polizeipräsenz erhöht, Taschen der Besucher wurden kontrolliert.
1,20 Meter hoch
Jetzt setzt die Stadt noch eins drauf. Im Zuge der Umgestaltung des Zentralparkplatzes wurden je drei Hochsicherheitspoller an den Zufahrten beim neuen Kreisel in der Webergasse und bei der "Feuerwache" in die Fahrbahn eingebaut. "Mehr Sicherheit geht nicht", sagt Peter Drozynski von der Firma IVS in Wendelstein, der am Freitag mit der Fernbedienung die 1,20 Meter hohen Poller bedient.
Im Boden versenkt
Die Poller sind im Boden versenkt und werden künftig bei Großveranstaltungen wie der Bierwoche oder dem Altstadtfest ausgefahren. Sie können, das versichert Peter Drozynski, mögliche Amokfahrer ausbremsen. "Einem 7,5 Tonner, der mit Tempo 80 ankommt, würde beim Aufprall die Vorderachse weggerissen. Und ein Auto, das 130 Stundenkilometer fährt, würde in Kleinstteile zerlegt."
Kosten: 300 000 Euro
300 000 Euro hat sich die Stadt Kulmbach die Poller einschließlich des Einbaus kosten lassen. "Wir wollen die höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen treffen", sagt dazu geschäftsleitender Beamter Uwe Angermann.
Der Markt boomt
Nicht nur in Kulmbach wird viel Geld in die Gefahrenabwehr investiert, wie Norbert Mandel von der Firma Hörmann mitteilt, die die Poller geliefert hat. Das Geschäft boome. Die Nachfrage sei seit ein paar Jahren in Folge der auf öffentlichen Plätzen verübten Anschläge groß.In Kulmbach sind die Poller Teil eines umfassenden Sicherheitskonzeptes für den Zentralparkplatz, das in den kommenden Wochen vorgestellt werden wird, wie Uwe Angermann erläutert. Die Poller habe man an den beiden Hauptzufahrten aufgestellt, vor denen auch Lastwagen Gas geben könnten.
Weitere Absperrungen werden seinen Worten zufolge mit Polizeigittern oder Pflanztrögen errichtet. Auch Fahrzeuge würden bei der Bierwoche wieder quer gestellt.