Kulmbacher Awo investiert 13,7 Millionen in Seniorenheim
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Dienstag, 24. Mai 2016
Die Arbeiterwohlfahrt investiert 13,7 Millionen Euro in die Modernisierung und Erweiterung des Heiner-Stenglein-Seniorenheims in der Siedlung.
Das Heiner-Stenglein-Seniorenheim in der Siedlung war einst die erste Einrichtung, die die Arbeiterwohlfahrt in Betrieb nahm. Ab 1952 diente das Gebäude als Ausbildungs- und Jugendwohnheim. Seit 1986 wird es als Senioren- und Pflegeheim genutzt - mit angeschlossenem Kindergarten. Derzeit investiert der Awo-Kreisverband Kulmbach stolze 13,7 Millionen Euro in die Modernisierung des Hauses.
48 neue Betreuungsplätze
Im Senioren- und Pflegeheim wird derzeit gleich an zwei Ecken gebaut. Zum einen wird das Gebäude um einen Anbau mit 48 zusätzlichen Plätzen erweitert. Zudem wiord dort, wo einst der Kindergarten residierte, ebenfalls Wohnraum für ältere Menschen geschaffen.
Aber nicht nur: "Wir möchten in diesem Trakt eine schöne helle und freundliche Begegnungsstätte mit Café, Veranstaltungsraum und Büroräumen entstehen lassen", erläutert Awo-Kreisvorsitzende Inge Aures bei einem Baustellenbesuch das Konzept.
"Uns schwebt vor, dass diese Begegnungsstätte den Menschen in der Siedlung als Treffpunkt dienen soll", so Aures weiter. Geplant seien regelmäßige Öffnungszeiten, ein stationärer Mittagstisch, Spielenachmittage oder Seniorengymnastik. "Wir möchten die Einrichtung auch Vereinen zur Verfügung stellen", sagt Aures und hofft darauf, dass die Begegnungsstätte, die barrierefrei erschlossen wird, ein lebendiges Zentrum für alle Siedler wird.
Ehrenamtliche sollen helfen
Betrieben werden soll die Einrichtung durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Awo-Ortsvereins, so der frühere Geschäftsführer Oskar Schmidt, der das Projekt von Anfang an begleitet. Realisiert wird die Mega-Baumaßnahme vom Architekturbüro Drenske. Bauleiter sind Timo Simon und Günther Körber.
Der erste Bauabschnitt - die Errichtung des Anbaus - ist bereits weit fortgeschritten. "Wir rechnen damit, dass wir im Juli fertig werden", sagt Schmidt. Schon jetzt lässt sich auch die Innenausstattung erahnen. Beim Bau wurde ein neues, modernes und freundliches Farbkonzept ausgearbeitet: Die einzelnen Stationen sind in Frühlings-, Sommer- und Herbstfarben gehalten. So können sich die Bewohner leichter zurecht finden.
Offene Demenz-Station
"Im ersten Bauabschnitt soll im Erdgeschoss des Neubaubereiches eine offene Demenz-Station entstehen. Für sie ist ein geschützter Innenhof mit Endlosrundgang geplant", erläutert Oskar Schmidt. Die Bewohner würden mit einem modernen Transpondersystem ausgestattet, mit dem sie sich frei bewegen können. Erst wenn sie das Gebäude verlassen, wird Alarm ausgelöst. "Natürlich gibt es in jedem Stockwerk einen großen Speise- und Aufenthaltsraum, das Seniorenheim ist mit Aufzügen erschlossen", so Schmidt weiter.
Eine Küche gibt es im Seniorenheim allerdings nicht. "Wir haben in der Brenkstraße für zwei Millionen Euro eine Küche gebaut, die den europäischen Richtlinien entspricht. Die versorgt alle Senioreneinrichtungen der Awo mit frischem Essen. Jeder bekommt das, was er möchte", so Inge Aures. "Wir möchten damit auch vermeiden, dass Essen weggeworfen wird", fügt Oskar Schmidt noch hinzu.
"Es sieht alles sehr gut aus"
Eigentlich sollte erst der Anbau fertiggestellt werden, ehe mit der Sanierung des ehemaligen Kindergartentraktes begonnen wird. Doch dieser Bauabschnitt wurde vorgezogen. "Wir liegen mit der gesamten Baumaßnahme super in der Zeit und halten auch die Kosten ein. Es sieht alles sehr gut aus", sagt die Kreisvorsitzende. "Ende 2017 wollen wir auch mit der Sanierung des Altbaus fertig sein, dann werden 116 Zimmer bezugsfertig sein", sagt Aures.
Damit habe das Heiner-Stenglein-Seniorenheim auch eine Größe, die wirtschaftlich geführt werden kann. Denn bislang sei die Einrichtung mit 75 Betten zu klein gewesen, um den immer weiter steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Die Besonderheit, dass die Awo in der Siedlung immer eine enge Beziehung zwischen den Senioren und den Kindern gepflegt hat, wird übrigens auch durch die Auslagerung des Kindergartens in die Frankenleite nicht passé sein. "Die Jungen und Mädchen werden auch in Zukunft die Senioren besuchen", kündigt Aures an.