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Kulmbach wurde zum Biker-Mekka


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Sonntag, 28. April 2013

Sie gilt als das größte Biker-Event Süddeutschlands und lockt seit Jahren zuverlässig viele Tausende Besucher nach Kulmbach. Auch in diesem Jahr erwies sich die Motorradsternfahrt als Besuchermagnet - wenngleich das Wetter einen neuen Besucherrekord verhinderte.
Fotos: Barbara Herbst/Herbert Georgius/Katrin Geyer/Franziska Geyer/David Ebener(dpa)


Veranstaltet wurde diese mittlerweile 13. Motorradsternfahrt wieder von der Kulmbacher Brauerei, dem bayerischen Innenministerium, Stadt und Landkreis Kulmbach, Bayerischem Fahrlehrerverband und Polizeipräsidium Oberfranken. Zwar bestimmten wiederum Show-Elemente und viel Musik das Programm. Hauptanliegen der Veranstaltung ist es jedoch, jedes Jahr zu Beginn der Motorrad-Saison auf den Sicherheitsaspekt hinzuweisen.



"Ankommen statt umkommen" ist das Motto. Für den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer und standesgemäß auf zwei Rädern nach Kulmbach angereist, war die Veranstaltung die Gelegenheit, auf ein Maßnahmenpaket hinzuweisen, das die Sicherheit von Motorradfahrern im Straßenverkehr erhöhen soll. Zwar sei die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Motorradfahrern im Freistaat rückläufig, so der Minister.

Aber jedes Unfallopfer sei eines zu viel.

Besonderes Augenmerk lege man auf Maßnahmen auf Landstraßen, da diese einen Unfallschwerpunkt darstellten. Bis zum Jahr 2020 sollen insgesamt 400 Millionen Euro in die "gebaute" Sicherheit auf Landstraßen investiert werden. Dazu gehört es dem Minister zufolge unter anderem, Hindernisse wie Brückenpfeiler, Leitungsmasten oder Bäume unmittelbar am Straßenrand zu entfernen oder mit Schutzeinrichtungen zu sichern. Besonders gefährliche Strecken sollen in den nächsten drei Jahren mit einer Million Euro mit Leitplanken und einem speziellen Unterfahrschutz für Motorradfahrer ausgestattet werden.

Wichtig sei freilich auch, dass die Motorradfahrer selbst sich ihres speziellen Risikos bewusst sein. Augenfällig gemacht wurde bei der Veranstaltung dieses Risiko unter anderem bei diversen Vorführen, so etwa einem Crash-Test der Dekra oder bei Stunt-Vorführungen, die demonstrierten, welche Kräfte frei werden, wenn beispielsweise in Motorradfahrer frontal auf ein Auto prallt.

Akrobatik pur erlebten die Besucher bei der Show "Globe of Speed". Über Neuigkeiten zum Thema Sicherheit konnten sich die Gäste der Veranstaltung an zahlreichen Messeständen informieren. Zudem wurden auf dem Veranstaltungsgelände an der Lichtenfelser Straße auch Neuheiten rund ums Motorrad und die notwendige Bekleidung präsentiert.

Am Samstag Nachmittag war es auf dem Brauereigelände noch relativ ruhig geblieben: Regen am Morgen und darauf folgende kühle Temperaturen hatten wohl viele Gäste von einem Bummel abgehalten. Die Partystimmung am Abend währte nur kurz: Während die Fans der Band "Die toten Ärzte" im Regenschauer aushielten, mussten die Anhänger von "Radspitz" unverrichteter Dinge wieder abziehen. Wegen einer Unwetterwarnung und einem Gewitter im Raum Kulmbach beendeten die Veranstalter den Abend vorzeitig.

Ein klein wenig entschädigt wurden Veranstalter und Gäste dann am Sonntag. Auch hier blieb es kühl - und wetterbedingt blieben die Besucherzahlen deutlich unter denen der Vorjahre. Dennoch lockte der Motorrad-Korso - traditionell der Höhepunkt des Motorradsternfahrt - zahlreiche Zuschauer an die Straßen in der Innenstadt.