Kulmbach: Was passiert mit dem Güterbahnhof? Stadt und Uni Bayreuth stellen Pläne vor
Autor: Redaktion
Kulmbach, Freitag, 27. Januar 2023
Auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände in Kulmbach soll in Zukunft ein Campus der Universität Bayreuth entstehen. Stadt und Uni erläutern die Pläne.
- Gelände des Güterbahnhofs Kulmbach soll zu Universitätscampus werden
- Um das Gelände herum sollen neue Verkehrsflächen entstehen
- Integration des Bahnhofsgebäudes in neuen Campus schwer zu realisieren
Zur Diskussion über den Güterbahnhof in Kulmbach nehmen Stadt Kulmbach und Universität Bayreuth in einer Pressemitteilung gemeinsam Stellung. Das ehemalige Güterbahnhofsgelände stelle eine wesentliche Entwicklungsfläche für die Stadt Kulmbach und die Universität Bayreuth dar. Im Zuge einer baulichen Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes müsse die Stadt auch die Frage der Erschließung der Flächen beantworten. Je nach Umfang der möglichen Nutzung seien die Ansprüche an die Erschließung geringer oder höher. Das wiederum bedeute auch eine entsprechende Inanspruchnahme durch Verkehrsflächen, heißt es.
Diskussion um den Güterbahnhof: Neue Verkehrstangente soll kommen
Die Tatsache, dass der Freistaat Bayern die Fakultät VII Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit der Universität Bayreuth auf dem Güterbahnhofsgelände errichten wird, mache den Bau einer Verkehrstangente ebenso nötig, wie die stete Überlastung der Verkehrsinfrastruktur rund um das Areal der Alten Spinnerei. Ein unabhängiges, von der Stadt Kulmbach beauftragtes Gutachten bestätige diesen Zustand ebenfalls aus fachlicher Sicht.
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Die Vorteile dieser Tangente, welche bereits im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) aus dem Jahr 2009 vorgeschlagen werde, seien vielfältig: Die Verkehrsströme würden demzufolge aus dem sensiblen Innenstadtbereich herausgehalten, der Campus könne vollständig an die Tangente angeschlossen werden und die Kreuzung vor dem Einkaufzentrum "fritz" werde deutlich weniger beansprucht.
Auch großräumig komme es zu Verbesserungen der Verkehrssituation: Besucherinnen und Besucher der Stadt würden durch eine klare Verkehrsführung in die Innenstadt geleitet und Straßenräume, die bislang stark durch den von der "fritz"-Kreuzung kommenden Verkehr in Anspruch genommen werden, könnten langfristig zugunsten von allen Verkehrsteilnehmern, den Anwohnern und allen voran auch den dort untergebrachten Schul- und Kindergartenkindern entlastet werden, heißt es.
Abriss in Kulmbach laut Stadt notwendig - so soll die neue Verkehrstangente verlaufen
Die geplante Tangente soll demnach von der Heinrich-von-Stephan-Straße zunächst parallel zu den Bahnschienen verlaufen, bis sie im Bereich der Firma "Ireks" auf einem unbebauten Grundstück in die Lichtenfelser Straße abknicke. Von dort werde der Verkehr in Richtung Kreuzung Am Kressenstein/Lichtenfelser Straße geleitet. Die Länge der neuen Straße betrage circa 650 Meter. Sie soll fünfeinhalb Meter breit werden, zwei Schutzstreifen für den Radverkehr enthalten, und es soll auf der Südseite der Straße ein straßenbegleitender Gehweg entstehen. Um die Tangente zu realisieren, müsse der ehemalige Güterbahnhof abgerissen werden.
Wissenschaftsministerium und Stadt Kulmbach hätten sich im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung schon im November 2021 auf dieses Vorgehen geeinigt und im Nachgang auch kommuniziert. In der vom ehemaligen Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) und Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) unterzeichneten Erklärung heißt es: "Da die Planung für den Bau der Tangente noch nicht abgeschlossen ist, kann ein Grunderwerb der benötigten Flächen seitens der Stadt noch nicht erfolgen. Die Stadt treibt die Planungen der Tangente zügig voran.