Kulmbach: Trotz hohem Risiko etliche Kinder in der Notbetreuung - Eltern in der Kritik
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Donnerstag, 01. April 2021
Die Corona-Pandemie hat viele Auswirkungen. Nun verzeichnen verstärkt auch Kindergärten und -tagesstätten höhere Infektionsraten - bei Kindern wie Mitarbeitenden. Bei der DIE KITA gGmbH ist die Lage angespannt, sagt Fachbereichsleiterin Elke Wuthe.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind mannigfaltig - gerade spüren die Einrichtungen der "DIE KITA" extrem, welche Herausforderungen daran gekoppelt sind.
Im Gespräch berichtet Fachbereichsleiterin Elke Wuthe über steigende Infektionszahlen, Mitarbeitende am Limit und Kleinkinder, die die Welt nicht mehr verstehen.
Mitarbeitende am Limit und Kinder, die die Welt nicht mehr verstehen
Frau Wuthe, Corona macht vor Kindertagesstätten und -gärten nicht Halt. Mittlerweile scheinen Betreuende, Eltern und Kinder an den Grenzen der Belastbarkeit angekommen zu sein. Wie stellt sich die Situation in Ihren Einrichtungen dar?
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Elke Wuthe: Wir verzeichnen trotz aller Ansteckungsrisiken steigende Besuchszahlen der Kinder in der Notbetreuung. Im Januar dieses Jahres besuchten 26 bis 33 Prozent aller Kinder diese Notbetreuung, im Februar waren es schon bis zu 42 Prozent - im März sind wir bereits bei über 50 Prozent. Das Verhältnis aber ist in den einzelnen Einrichtungen sehr unterschiedlich verteilt. Es gibt Tagesstätten, in denen tatsächlich nur maximal ein Siebtel aller Familien die Betreuung ihrer Kinder in Anspruch nehmen, jedoch stehen denen auch viele Einrichtungen gegenüber - besonders in den Kinderkrippen und Kindergärten -, die mehr Betreuung nutzen, wir reden hier von 80 Prozent. Das ist quasi Normalbetrieb - und das wohlgemerkt vor dem Hintergrund einer 7-Tage-Inzidenz im Kulmbacher Land von über 300.
Sie mussten auch Schließungen vornehmen.
Leider ja, denn die Infektionsketten sind gerade in den jüngsten drei Wochen gestiegen. Im Vergleich zum Herbst 2020 hat sich die Lage verschärft. Damals hatten wir - bis einschließlich Januar - nur insgesamt fünf Teilschließungen vornehmen müssen. Zwischen Januar und Ende Februar waren es drei Teilschließungen und zwei Einzelfallquarantänen, seit Ende Februar bis Mitte März kamen drei weitere Schließungen hinzu. Nun taucht die britische Mutation verstärkt auf, die sich intensiv und rasch und bei Kindern unbemerkt verbreitete. Die bittere Folge ist: Allein seit vergangener Woche gibt es weitere fünf (Teil-)Schließungen, die noch nicht alle abgehandelt sind, da es weiterhin offene Infektionsketten gibt. Es können weitere Ansteckungen folgen.
"Hoffen, dass alle Kinder wieder regulär kommen dürfen"
Wie kommen Sie damit klar?