Kulmbach: Schulen kosten Kreis viel Geld
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Dienstag, 20. Januar 2015
Das Dach und die Fassade der CVG-Zweifach-Sporthalle sollen saniert werden. Und das MGF erhält eine Pausenhalle. Allein diese beiden Projekte verschlingen über fünf Millionen Euro. Eine Menge Geld für den Landkreis Kulmbach, der als Träger die Maßnahmen bezahlen muss.
Die Schulen kosten dem Landkreis eine Menge Geld: In der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag wurden sowohl die Dachsanierung der Zweifach-Sporthalle am Caspar-Vischer-Gymnasium als auch der Neubau der Pausenhalle des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums ein Stück weiter voran gebracht. Beides sind Millionenprojekte.
Zunächst zum CVG: Dort ist seit längerem das Dach der Zweifach-Sporthalle undicht. "Das Gebäude wird seit Jahren immer wieder ausgebessert", erklärte Landrat Klaus Peter Söllner (FW). Beim Dach sei nun der Punkt erreicht, dass man eine Sanierung angehen muss. Sonst würden die Probleme nur noch größer. "Jedes Jahr 30 000 bis 40 000 Euro in die Halle zu stecken, ist keine Lösung." Deshalb wurden entsprechende Sanierungskonzepte eingeholt. Damit Schluss ist mit "quadratmetergroßen Pfützen auf dem Hallenboden".
Die Arbeiten werden in zwei Schritten durchgeführt.
2016 werden dann Dach und Fassade der Nebenräume in Angriff genommen. Hier fallen noch einmal Ausgaben in Höhe von voraussichtlich 470 000 Euro an. Insgesamt werden damit 1,35 Millionen Euro fällig.
Auch die Technik erneuern
Ein Zuschussantrag wird bei der Regierung von Oberfranken gestellt. Darin soll gleich noch die Sanierung der technischen Anlagen in der Sportstätte aufgenommen werden. Die soll 2018/19 erfolgen und ist mit 900 000 Euro veranschlagt.
Architekt Christian Fichtl aus Neuenmarkt stellte das Vorhaben detailliert vor. Demnach wird das Dach bis auf die tragenden Binder zurück- und ein neues Flachdach aufgebaut. Eine andere Dachform biete sich aufgrund der Größe der Halle nicht an. Neben den Dachfenstern könne man zusätzlich Fenster in die Fassade einbauen. Er sprach sich für eine "langfristige Lösung aus, wo nichts angestückelt wird".
Landrat Söllner geht von einer Förderung in Höhe von 30 Prozent aus. "Selbst unser Kämmerer ist der Meinung, wir machen das so richtig", sagte er mit Blick auf das Bauvorhaben.
Zum MGF: Das Gymnasium plant den Neubau einer Pausenhalle. Der Kreistag hatte bereits Ende 2011 den Beschluss für den Neubau gefasst. Als Folge geänderter Raumzuordnungen und des Schulleiter-Wechsels wurde die Planung noch einmal überarbeitet und verzögerte sich. Mit einer entsprechenden Kostensteigerung.
Mit knapp vier Millionen Euro wird nun für den Pausenhallenbau gerechnet. Das sind rund 458 000 Euro mehr als in der ursprünglichen Planung. Erklären lässt sich der Anstieg mit der allgemeinen Baukostensteigerung, dem ausgeweiteten Umfang der Außenanlagen und der Erhöhung des Kostenansatzes für die Unterfangungsarbeiten.
Doch das stört Landrat Söllner nicht, denn im gleichen Zug wurden die Zuschüsse so deutlich erhöht, so dass der Landkreis unterm Strich sogar 300 000 Euro weniger zahlen muss.
Grund für die höhere Förderung ist der barrierefreie Ausbau von Cafeteria und F-Trakt. Der Eigenanteil für den Landkreis liegt damit bei knapp unter drei Millionen Euro. "Wir können sehr zufrieden sein. Und ich muss Abbitte bei Schulleiter Horst Pfadenhauer leisten, denn durch die Umplanung ist nicht nur eine optimale Ausgangslage für das Gymnasium erreicht, sondern auch der Eigenanteil für den Kreis verbessert worden", stellte der Landrat fest.
Pfadenhauer wiederum zeigte sich "sehr glücklich", dass man jetzt den Startschuss für den Neubau geben kann. "Ich bin happy, wenn die ersten Bagger fahren", sagte er mit Blick auf einen möglichen Baubeginn im Sommer. Pfadenhauer sprach von einem "Quantensprung für das MGF". Es werde mit einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren gerechnet.
Konzept für Jugendtagungshaus
Und für noch eine weitere Einrichtung für den Nachwuchs investiert der Landkreis Geld: Für 10 000 Euro erstellt das Architekturbüro Stefan Eckl ein Planungskonzept für das Jugendtagungshaus Wirsberg. Darin soll geprüft werden, was für das Erlangen eines zeitgemäßen Standards notwendig ist.
Wie Landrat Söllner erläuterte, wurde das Jugendtagungshaus nach umfassender Sanierung 2003 wieder in Betrieb genommen. Es habe die höchste Auslastungsquote unter den neun Jugendherbergen in Oberfranken. Dennoch gelte es, das Gebäude weiter zu optimieren und den Entwicklungen anzupassen. Dazu soll das Konzept den Kommunalpolitikern eine Entscheidungsgrundlage liefern.