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Kulmbach: Klinikum verliert gleich elf Mitarbeiter - wegen Ruhestand


Autor: Redaktion

Kulmbach, Mittwoch, 14. Dezember 2022

Das Klinikum Kulmbach verliert elf langjährige Mitarbeiter an den hochverdienten Ruhestand.
Elf Mitarbeiter, die zum Teil seit mehr als 40 Jahren am Kulmbacher Klinikum tätig gewesen sind, haben die Verantwortlichen jetzt mit Dank und Anerkennung in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Das Bild zeigt die Ruheständler zusammen mit Geschäftsführerin Brigitte Angermann und OB Ingo Lehmann (links) sowie Landrat Klaus Peter Söllner (sechster von rechts) und Personalratsvorsitzendem Frank Wilzok (Vierter von rechts).


Wie das Klinikum Kulmbach berichtet, seien elf langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses jetzt in den Ruhestand verabschiedet worden. Unter ihnen gleich Etliche, die mehr als vier Jahrzehnte für das Klinikum gearbeitet haben. Ihnen galten Dank und Ankerkennung der Verantwortlichen.

Viele der elf Beschäftigten, die jetzt am Klinikum Kulmbach in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden sind, waren über Jahrzehnte für ihren Arbeitgeber tätig. Das, betont Zweckverbandsvorsitzender und Landrat Klaus Peter Söllner, sei ein gutes Zeichen. „Das heißt, dass wir als Arbeitgeber geschätzt werden.“

Umgekehrt sei aber die Wertschätzung keineswegs geringer. Und so wertete der Landrat bei der Feierstunde: „Es ist keine Freude, wenn man hochverdiente Mitarbeiter verabschieden muss.“ Schließlich seien sie es, die über eine lange Zeit, oft über das gesamte Berufsleben hinweg, den Erfolg des Klinikums Kulmbach maßgeblich mit beeinflusst haben. Leistungsträger im besten Sinne seien sie alle gewesen, immer bereit, mehr zu tun als das was auf dem Plan gestanden war. Dafür gebühre ihnen allen der Dank und der Respekt des gesamten Hauses mit allen, die dort arbeiten.

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Sie wurden verabschiedet

Maria Heiert aus Untersteinach hat 1979 als ärztliche Schreibkraft im Krankenhaus Stadtsteinach angefangen und war seit 1996 Sekretärin in der Pflegedienstleitung des Klinikums. Die Aufgaben von Frau Heiert waren vielfältig und gelegentlich herausfordernd. Neben der allgemeinen Bürotätigkeit liefen viele Informationen, Anfragen und Koordinationsaufgaben über sie. „Sie war eine gute Sekretärin, die im Sinne des Unternehmens dachte und ein sehr gutes Gespür entwickelte, was jetzt sofort wichtig ist und unverzüglich weitergeleitet werden musste. Mit ihrer Person wurde sie zum Aushängeschild“, würdigte Klaus Peter Söllner die Leistungen über Jahrzehnte.  Hoch geschätzt von allen, mit großer Hilfsbereitschaft und Verständnis habe Maria Heiert den Dienstleistungsgedanken verinnerlicht. „Ihr positives, lebensbejahendes Grundwesen förderte die Zusammenarbeit und den Erfolg.“

Ingrid Mäder aus Küps  hat 1978 ihre Ausbildung in der Krankenpflege in Kulmbach begonnen und verlässt das Haus nun nach 44 Jahren als langjährige Stationsleiterin (zuletzt auf der Komfortstation 3A Süd), die zudem Hygienetrainerin, Qualitätsmanagementtrainerin und Umwelttrainerin gewesen ist. Der Landrat in seiner Würdigung: „Mit hohem Engagement und Verantwortungsbewusstsein setzte sie die Gedanken der ständigen Verbesserung und der Weiterentwicklung unseres Klinikums um. Immer hatte sie ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter und stand zu ihnen. In herzlicher Verbundenheit wurde sie vom Team ‚Chefin‘ genannt. Frau Mäder wurde als kompetente und kooperative Führungskraft sehr geschätzt. Ihre Patienten, die sie zum Teil über Jahre begleitete, wussten ihre Empathie und ihren Einsatz für persönliche Bedürfnisse zu schätzen.“

Elisabeth Schneider aus Kulmbach begann ihren Dienst für das Klinikum 1991 als Hausgehilfin, wechselte dann in den Allgemeinen Reinigungsdienst und war schließlich seit 1998 Mitarbeiterin in der Küche der Fachklinik Stadtsteinach. “Frau Schneider war eine gewissenhafte und zuverlässige Mitarbeiterin der Küche. Für ihre Arbeitskolleginnen war sie immer da und man konnte auf sie zählen, wenn wenig Personal anwesend war und schnell ein Ersatz gesucht werden musste“, dankte der Landrat der scheidenden Mitarbeiterin.

Gabriele Feulner aus Stadtsteinach kam 1989 als Mitarbeiterin an der Pforte in die Fachklinik in ihrer Heimatstadt. Seit 2001 war sie als Verwaltungsangestellte im Haus tätig. Insgesamt 32 Jahre hat sie für die Fachklinik gearbeitet. „Für Frau Feulner war ihre Arbeit nicht nur Pflicht, sondern auch ein Vergnügen – und das merkte man ihr auch an. Durch ihr aufgeschlossenes, zugewandtes und ausgeglichenes Wesen war sie bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern äußerst beliebt“, bescheinigte ihr der Landrat. Für die Belange der Beschäftigten im Haus sei sie immer eine wichtige und respektierte Ansprechpartnerin gewesen.

Birgit Liebig aus Gefrees war seit 2011 Medizinische Fachangestellte in der Klinik für Neurologie und seit 2020 im MVZ Neurologie. Der Landrat anerkennend: „Sie hat zusammen mit dem damaligen Leitenden Oberarzt des Schwerpunktes und einer weiteren MTA maßgeblich zum Aufbau der Klinik für Neurologie mitgewirkt.“ 

Susanne Weber aus Kulmbach kam 1994  als OP-Leiterin ans Klinikum, hat sich unter anderem als OP-Managerin weitergebildet und zahlreiche weitere Qualifikationen erworben. “Sie war eine absolute Leistungsträgerin unseres Hauses. Vor ihr hatten alle Respekt”, würdigte der Landrat das Wirken von Susanne Weber. Sie sei immer sehr bedacht gewesen, „ihren OP“ auf dem aktuellsten Stand der Technik zu halten. Im Lauf ihrer 28-jährigen Tätigkeit inszenierte sie für das Klinikum den Neubau von fünf Sälen, einem Aufenthaltsraum, den Umbau des Ambulanten OPs mit Büroneubau in der ehemaligen Endoskopie und die Sanierung von vier Operationssälen. „Da bei ihr kein Planungsfehler unentdeckt blieb und ihre Absprachen mit der Bauleitung stets eingehalten wurden, gelang es ihr den regulären OP-Ablauf nicht zu beeinträchtigen und trotzdem die pünktliche Fertigstellung unter Einhaltung der Kosten und der Hygiene sicherzustellen.“ Susanne Weber leitete nicht nur den OP, sondern auch die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung und den ambulanten OP mit zuletzt beinahe 100 Mitarbeitern. Auch die Ausbildung der Operations-Technischen Assistenten (OTA) mit derzeit zwölf Schülern, etablierte sie 2019 erfolgreich am Klinikum. „Sie verfolgte ihre Aufgaben stets zuverlässig und zielstrebig und setzte diese erfolgreich um. Dabei erwies sie sich als charismatische und durchsetzungsstarke Persönlichkeit. Konflikte wurden nie gemieden, sondern Probleme klar adressiert und gemeinsame Lösungen erarbeitet. Für ihre Mitarbeiter hatte sie immer ein offenes Ohr, setzte sich für diese ein und schaffte durch klare Strukturen ein angenehmes Arbeitsumfeld.“

Birgit Meklenburg aus Marktleugast war 40 Jahre für das Klinikum tätig. Die ganze Zeit über war sie Arztsekretärin in der Ambulanz und dem Sekretariat der Allgemein- und Visceralchirurgie, dazu Hygienetrainerin, Qualitätsmanagementtrainerin und Umwelttrainerin. Zu einer ihrer Hauptaufgaben zählte die stationäre privatärztliche Abrechnung, zunächst nur für die Allgemein- und Visceralchirurgie, später kamen vier weitere chirurgische Fachrichtungen hinzu. „Am Ende ihrer beruflichen Tätigkeit blickt sie mit Stolz darauf, dass sie 40 Jahre Teil der Allgemein- und Visceralchirurgischen Klinik sein durfte.“

Fritz Walter aus Kulmbach begann 1991 seinen Dienst als Technischer Facharbeiter am Klinikum. Damals lief gerade der dritte Bauabschnitt am Haus. 25 Lüftungs- und Klimaanlagen hatte er seinerzeit zu betreuen. Bis zu seinem Eintritt ins Rentenalter wuchsen mit der Anzahl der Bauabschnitte auch die Anzahl der zu wartenden Anlagen auf mehr als 120. Doch er kümmerte sich nicht nur um die Klimaanlagen, sondern eignete sich zusätzlich Kenntnisse über Kälteanlagen und Steckbeckenspülgeräte an, deren Wartung und Instandhaltung er auch noch übernahm. Im Urlaubs- und Krankheitsfall seiner Kollegen kümmerte er sich auch noch um die Wartung und Prüfung der Heizungs- und Dampfkesselanlage. „Fritz Walter verfügte über ein hervorragendes und auch in Randbereichen sehr tiefgehendes Fachwissen. Er engagierte sich beispielhaft für unser Klinikum, häufig auch über die übliche Arbeitszeit hinaus und zeigte dabei sehr großen persönlichen Einsatz.“

Günter Thoma aus Kulmbach hat ebenfalls mehr als 40 Jahre Dienstzeit am Kulmbacher Klinikum geleistet. Als Gesundheits- und Krankenpflegeschüler hat er 1980 angefangen und ist dem Haus ein ganzes Arbeitleben lang treu geblieben. Seine Arbeitsplätze waren in der allgemeinchirurgischen Abteilung und der Anästhesieabteilung, unter anderem in der Funktion der stellvertretenden Stationsleitung. „Jungen Kollegen und Teilnehmern der Fachweiterbildung gab er als Mentor seine Fähigkeiten und sein Können mit Überzeugung weiter. Sie alle profitierten von seinen Kompetenzen und seinem ausgeglichenen Wesen, das ihnen auch in stressigen Situationen Sicherheit gab. Fachlich und menschlich kompetent, flexibel und zuverlässig, wurde er von den Kollegen sehr geschätzt und gehörte zu den tragenden Mitarbeitern der Abteilung“, sagte Klaus Peter Söllner anerkennend zum Abschied.

Erika Hücherig aus Stadtsteinach trat ihren Dienst 1990 als Pforten-/Telefonkraft in der Fachklinik Stadtsteinach an und war später als ärztliche Schreibkraft tätig. „Über lange Zeit bereicherte Frau Hücherig die Fachklinik Stadtsteinach mit ihrer Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und ihrem immer freundlichen, ruhigen und ausgeglichenen Wesen“, sagte Klaus Peter Söllner zum Abschied. 

Angelika Hoffmann aus Ludwigschorgast kam als erste Stationshilfe 2012 auf die Station S3 der Geriatrische Rehabilitation. „Ihr gelebtes Motto war sinngemäß, dass ein schöner Speisesaal für eine Wohlfühlatmosphäre sorgt und appetitanregend wirkt, was ja für die betagten Patienten der Station durchaus von Bedeutung ist. So sorgte sie dafür, mit angepassten und liebevoll ausgesuchten Dekorationen im Jahresverlauf.“ 

Für den verdienten Ruhestand wünschten auch Personalratsvorsitzender Frank Wilzok und Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) als stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes alles Gute.