Kulmbach ist dem VGN einen kleinen Schritt näher
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Donnerstag, 24. Februar 2022
Für den Fall eines Beitritts zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg hat der Stadtrat die Tarife für den Stadtbus schon einmal festgelegt. Fast alle Nutzer sparen dann.
"Man kann davon ausgehen, dass es den Beitritt zum VGN geben wird." Das erklärte Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) am Donnerstagabend in der Stadtratssitzung. Und deshalb legte das Kulmbacher Gremium schon einmal fest, welche Tarife dann für den Stadtbus gelten sollen. Die gute Nachricht ist: Es wird für fast alle Nutzer günstiger. Bis das soweit ist, wird es allerdings noch etwas dauern: Ein Beitritt wird für 2024 angestrebt. Die Entscheidung war aber notwendig, damit die Beitrittskosten kalkuliert werden können.
Jetzt gibt es Förderungen
Dass sich dieser Schritt auf jeden Fall lohnt, das machte der Geschäftsführer des VGN, Andreas Mäder, den Räten deutlich. Er erinnerte an das Engagement von Landrat Klaus Peter Söllner (FW) und weiteren Politikern, die sich schon 2018 in einer gemeinsamen Erklärung an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewandt und sich für den Anschluss an den VGN eingesetzt hätten. Der erste Versuch sei allerdings an den hohen Kosten gescheitert. Inzwischen habe sich die Situation jedoch durch Fördermöglichkeiten geändert.
Ein jahrelanger Kampf
OB Lehmann sprach von einem jahrelangen Kampf, bei dem man jetzt einen Schritt weiter sei. Inge Aures (SPD) ließ es sich jedoch nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass sie schon 2014 gemeinsam mit ihrem Kreistagskollegen Werner Diersch versucht habe, in den VGN zu kommen. "Der Einstiegspreis war mit 1,5 Millionen Euro aber so hoch, dass wir das nicht schultern konnten." Matthias Meußgeyer, ebenfalls SPD, freute es, dass Vielfahrer mit dem neuen Tarif bis zu 34 Prozent sparen würden.
Erleichtert zeigte sich auch Ralf Hartnack (WGK), dass nach zähem Ringen nun wohl ein VGN-Beitritt möglich sei. Er sei allen dankbar, die sich für den Anschluss eingesetzt hätten und dem Landrat, dass dieser die Initiative ergriffen hat, als sich die Möglichkeit dazu geboten habe. Für die Bürger und die Stadt wäre das ein Gewinn.
So ändern sich die Preise
Das sind die wesentlichen Bestandteile des VGN-Tarifs beim Stadtbus: Die Einzelfahrt Erwachsene bleibt mit 1,30 Euro gleich. Billiger werden die Einzelfahrkarten für Kinder (-22 Prozent), die Familientageskarte (-25 Prozent); die Wochenkarte Schüler und Azubi (-11 Prozent), die Monatskarte Erwachsener (-16 bis -34 Prozent), die Monatskarte Schüler und Azubi (-11 Prozent). Geringfügig mehr kosten dagegen die Wochenkarte Erwachsener (+4 Prozent) und die 10er Fahrtenkarte, die durch eine 4er-Karte Erwachsene ersetzt wird (+19 Prozent).
Weitere Themen aus dem Stadtrat in Kürze:
Mahnung OB Ingo Lehmann sprach zu Beginn der Stadtratssitzung "die grausamen Ereignisse in der Ukraine" an. Diese würden auf härteste Art und Weise zeigen, dass "Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und dass unser Leben in Wohlstand binnen weniger Stunden beendet sein kann".