Kulmbach: Im Dezember beginnt die neue Eiszeit
Autor: Hans-Peter Müller
Kulmbach, Freitag, 02. November 2018
Die Stadt Kulmbach investiert kräftig in ihre Freizeitanlagen: Die Eisbahn und die neue Sprunganlage im Freibad kosten insgesamt rund 2 550 000 Euro
"Als Mitte Oktober der Beton gegossen wurde, war ein super Wetter. Da hatten wir richtig Glück." Der Leiter der Kulmbacher Stadtwerke, Stephan Pröschold, und sein Stellvertreter Oliver Voß sind zufrieden mit dem Verlauf der Sanierungsarbeiten an der Eisbahn, neben dem Schwimmbad (siehe gesonderten Artikel) derzeit Kulmbachs größte Baustelle.
Kosten: rund 1,15 Millionen Euro
Die Investition von rund 1,15 Millionen Euro wurde notwendig, weil der Beton der Laufpiste im Lauf der Jahre porös geworden war und es wegen der dadurch entstehenden Luftpolster keine vollständige Verbindung zwischen den Kälteleitungen und dem Beton mehr gab. So bildeten sich auf der Eislauffläche Pfützen, im schlimmsten Fall entstand gar kein Eis.
Die ständigen Ausbesserungsarbeiten gehören nun der Vergangenheit an, denn die Betonpiste, in die 21 Kilometer Stahlrohre für die Durchleitung des Kältemittels Ammoniak verlegt sind, wurde vollständig neu aufgebaut.
Sechs Schichten
Die sechs Schichten, erläutert Oliver Voß, sind - von unten her gesehen - eine Betonstützschicht, eine Dampfsperre, eine hundert Millimeter starke Hartschaumplatte, die das Erdreich gegen die Kälte abschirmt, eine Folie als Flächengleitschicht, die 19 Zentimeter starke Kälteplatte aus Beton, die mit insgesamt 35 Tonnen Stahl bewehrt ist, und eine Hartstoffverschleißschicht (10 Millimeter).
Für die ganze Aktion waren die Bauarbeiter Popp 24 Stunden nonstop im Einsatz, denn der Beton musste sofort auf die Piste gebracht werden. Und mit der Poliermaschine wurde nachts gearbeitet. "Die ist ziemlich laut, das war für die Anwohner keine angenehme Sache", so Oliver Voß.
Für Eishockeyspieler optimal
Der Vorschlag, dass der Werkausschuss beschließen möge, das Millionen-Projekt zu realisieren, kam von Oberbürgermeister Henry Schramm. "Auch wenn die Freizeiteinrichtungen der Stadt hervorragend gepflegt werden, muss man investieren, wenn sie in die Jahren gekommen sind. Das Eislaufen unter freiem Himmel ist ein Alleinstellungsmerkmal für Kulmbach, mit dem wir auch den ATS-Lions, dank deren Engagement sich der Eishockeysport in Kulmbach wieder entwickelt, optimale Bedingungen bieten."
Im Zuge der Sanierung wird die Eisbahn also auch für den Eishockey-Betrieb aufgerüstet. So werden eine stoßaufnehmende Bande mit einem oberen Teil aus Plexiglas und Spielerkabinen aufgestellt. Die Außenanlagen werden gepflastert, die Steine dafür stehen schon bereit.