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Kulmbach darf wieder tanzen: Das ist fürs Schlössla, Schwingen und in Modschiedel geplant


Autor: Jürgen Gärtner

Kulmbach, Dienstag, 05. Oktober 2021

Endlich wieder Party! Aber wer in den Clubs und Tanzsälen feiern will, der muss einiges beachten. Und auch für die Betreiber gibt es noch Unwägbarkeiten.
Auch im Kauernburger Schlössla wird bald wieder getanzt. Foto: HK-Event


Es darf wieder getanzt und gefeiert werden in den Clubs und Tanzcentern der Region. Monatelang waren die Tore wegen Corona geschlossen. Nun geht es wieder los im "Schlössla" in Kulmbach, in Schwingen und Modschiedel.

Jörg Hofmann, der Veranstalter der Schlössla-Partys in Kauernburg, ist froh darüber, dass die Auflagen so kamen wie bereits im September angekündigt: Es gilt die sogenannte 3G plus-Regel. Wer ins Schlössla und die anderen Tanzclubs will, der muss entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Schnelltests zählen dabei aber nicht, es muss ein höchstens 48 Stunden alter, negativer PCR-Test vorgelegt werden. Neben dem Impfnachweis müssen Besucher auch einen Ausweis vorzeigen. "Mit diesen Auflagen können wir gut leben, die sind gut umsetzbar", sagt Hofmann. Auf die Einlasskontrollen werde großer Wert gelegt, um Vorwürfe zu vermeiden, Tanzveranstaltungen würden das Pandemiegeschehen befeuern.

Am 16. Oktober öffnet das Schlössla erstmals wieder seine Pforten. Bis dahin müssen noch Personal reaktiviert sowie akquiriert und einige Vorarbeiten erledigt werden. "Wegen der Unwägbarkeiten haben wir mit ein paar Sachen - wie dem Druck der Getränkekarten - einfach noch abgewartet."

Nach 19 Monaten Zwangspause rechnet er zur Wiedereröffnung (Motto: Los jetzt) mit vollem Haus. Mit der Werbung hält er sich jedoch bewusst etwas zurück, um nicht Gäste wegen Überfüllung abweisen zu müssen. "Zeitnahe Infos dazu gibt es auf Facebook." Die Feten im Schlössla sollen dann wieder alle 14 Tage stattfinden, "vorausgesetzt es wirft uns niemand aus der Politik wieder Knüppel zwischen die Beine."

Michael Kögler, der Geschäftsführer des "Nightlife" in Schwingen, freut sich zwar, dass er wieder öffnen darf - und das "unkompliziert und ohne Maskenpflicht". Allerdings kritisiert er, dass die Disco-Betreiber lange im Dunkeln tappen mussten, bis hier Klarheit herrschte. "Im August wurde beschlossen, dass wir im Herbst wieder aufmachen dürfen. Aber es waren weder ein Termin noch eine Regelung bekannt, wie es laufen soll."

Das kurzfristig erteilte grüne Licht sei eine Herausforderung gewesen. "Es ist schon schwierig, einen Laden, der 19 Monate zu hatte, innerhalb von 14 Tagen zum Laufen zu bringen." Die Vorbereitungen aufs Geratewohl zu starten, sei zu riskant gewesen, zumal die Öffnungsauflagen nicht bekannt waren. "Wir gehen in Vorleistung - und dann kommt vielleicht keiner."

Kögler rechnet am Wochenende bei der Reopening-Party mit vollem Haus. "Die Resonanz ist im Vorfeld sehr gut." Allerdings müssen die Gäste am Einlass einen Ausweis, die CovPass-App oder alternativ das Impfbuch vorlegen, Ungeimpfte brauchen den PCR-Test. Wie viele von den 16- bis 25-Jährigen - der Schwingen-Zielgruppe - allerdings ungeimpft sind? Da tappt der Nightlife-Geschäftsführer völlig im Dunkeln. "Es gibt hier keine greifbaren Zahlen."

Wie geht es in Schwingen in den nächsten Wochen weiter? Eine 2000-er-Party ist geplant und dann schon die erste Schülerfete.

Auch im Tanzcenter Modschiedel wird an diesem Wochenende zum ersten Mal wieder gefeiert - und zwar am Samstag bei Live-Musik mit der Band "Caveland". "Den Termin haben wir schon im August ausgemacht", erklärt Alfons Deuber, der Chef des Tanzcenters. Einziges Problem sei es gewesen, dass man erst am Freitag erfahren habe, an welchem Tag genau mit welchen Auflagen geöffnet werden durfte. "Für die Kontrollen braucht man halt wieder einen zusätzlichen Mann, entweder aus dem normalen Personal oder von der Security", beschreibt er den Mehraufwand.

Wie viele junge Leute geimpft sind, ob Ungeimpfte bereit sind, künftig für einen PCR-Test zu zahlen, um Tanzveranstaltungen besuchen zu können, da kann auch Deuber nur spekulieren. Dennoch sind bereits weitere Bands gebucht. Nach einem Gastspiel der Modschiedler Blasmusik am 23. Oktober tritt am 30. Oktober "Sound-City-Group" auf. Auch im November soll getanzt werden, wer spielt, steht noch nicht fest. Sicher ist dagegen ein Konzert der Dorfrocker am 25. Dezember, "da ist immer die Hölle los".

Auch mit dem Tanztee am Sonntagnachmittag soll es weitergehen. Hier erhielt Deuber erst am Dienstag grünes Licht. Der Start ist für 17. Oktober geplant.