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Kulmbach: Countdown in der Breslauer Straße


Autor: Jürgen Gärtner

Kulmbach, Freitag, 01. Juli 2022

Für die Breslauer Straße hat die Baugenossenschaft Kulmbach große Pläne. Aber lässt die der Stadtrat auch zu?
Diese und weitere Häuser in der Breslauer Straße könnten in absehbarer Zeit Neubauten weichen. Foto: Jürgen Gärtner


Für Udo Petzold, den Vorstand der Baugenossenschaft Kulmbach, war die Bauvoranfrage ein Abchecken der Stimmung unter den Stadträten: "Wir haben früher viele schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb wollten wir vorsichtig vorfühlen." Vorfühlen für ein großes Projekt: den Neubau einer Wohnanlage mit sechs Mehrfamilienwohnhäusern und insgesamt 73 Wohneinheiten auf den Grundstücken Breslauer Straße 7, 9, 9a, 11, 13, 16 und 18. Und diese Bauvoranfrage wurde vom Stadtrat am Donnerstagabend in der Dr.-Stammberger-Halle durchgewunken.

Mehr noch: Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) hatte sich erfreut gezeigt über die Möglichkeit, dass in Kulmbach neuer sozialer Wohnraum geschaffen wird.

Angenehm überrascht

Petzoldt zeigte sich seinerseits am Freitag angenehm überrascht, dass der Bauvoranfrage ohne Diskussion zugestimmt wurde. Bereits gestern hatte er einen Termin mit dem Geschäftsführer einer Firma, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Auf den Flächen befinden sich mehrere alte Mehrfamilienhäuser, in denen die Wohnungen schon teilweise beziehungsweise ganz leerstehen. Die müssen abgerissen werden. Eine Sanierung wäre nach den Worten von Petzoldt mit Blick auf die Anforderungen beim Energiesparen und beim Klimaschutz kaum oder nur sehr, sehr schwer möglich. Investitionen hätten sich hier nicht mehr gelohnt.

Wie sieht nun der Zeitplan aus? Den gibt es nach den Worten von Petzoldt noch nicht. Denn es ist noch viel abzuklären, was die Rahmenbedingungen angeht. So ist ein großer Punkt natürlich das Geld. "Wir müssen die Finanzierbarkeit prüfen." Kein leichtes Unterfangen angesichts sich ständig ändernder Konditionen und Förderbedingungen. "Hier kommen noch viele Hürden", ist Petzoldt überzeugt. Die Wichtigste im ganzen Verfahren hat er aber schon genommen: "Wir wollten erstmal wissen, ob die Stadt zustimmt. Sonst hätten wir die anderen Schritte gar nicht einleiten brauchen."

Besonderen Wert soll bei den neuen Gebäuden auf eine "clevere energetische Versorgung" gelegt werden - mit dem Ziel, weitere Wohnungen im Umfeld darin einzubinden. Über 100 davon in der näheren Umgebung sollen dann mit Energie versorgt werden - auch ältere Gebäude. Wie genau das aussehen soll, muss noch ausgetüftelt werden, so Udo Petzoldt weiter. Das Ziel steht aber schon fest: "Es soll ein Riesenschritt in Richtung Energieeinsparung und Klimaschutz sein."