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Kulmbach: Brandruine in Ziegelhütten kommt weg - Fragen bleiben


Autor: Stephan Tiroch

Ziegelhütten, Dienstag, 12. Januar 2016

Die Bayreuther Kripo hat die Ermittlungen abgeschlossen. Die Identität des Toten in der Obdachlosenunterkunft kann aber nicht mit letzter Sicherheit geklärt werden.
Von der Obdachlosenunterkunft im Dreibrunnenweg 34 ist nach dem Großbrand am 20. Dezember nur Brandschutt und das gemauerte Untergeschoss übriggeblieben. Die Stadt will die Brandruine und die weiteren Überreste schnellstmöglich wegräumen. Foto: Stephan Tiroch


Im Dreibrunnenweg liegt immer noch Brandgeruch in der Luft. Vor dem Bauzaun, der den Zugang zur Brandruine versperrt, ist jede Menge Brandschutt aufgetürmt. Von der ehemaligen Obdachlosenunterkunft im Dreibrunnenweg 34 - nicht weit von der Kegelbahn des SKC Metzdorf entfernt - ist nach dem Großfeuer am Sonntag vor Weihnachten nicht viel übriggeblieben. Nur der Sandsteinsockel steht noch.

Das Obergeschoss in Holzbauweise brennt komplett aus. Das baugleiche zweite Gebäude im Dreibrunnenweg 32, das die Stadt ebenfalls als Obdachlosenunterkunft nutzt, bleibt unbeschädigt.

Ein Bewohner hat in dem Flammeninferno sein Leben verloren. Ein zweiter Mann kann sich aus dem Gebäude retten. Seine Hilferufe hören Nachbarn, die um 4.30 Uhr die Feuerwehr alarmieren. Als die Rettungskräfte eintreffen, steht das Haus im Dreibrunnenweg 34 lichterloh in Flammen. Die Brandbekämpfer können aufgrund der enormen Rauchentwicklung nur mit Schwerem Atemschutz ins Innere vordringen. Erst gegen 8 Uhr ist der Großbrand unter Kontrolle.

Die Feuerwehrleute durchsuchen die Wohnräume und finden eine völlig verkohlte Leiche. Die Helfer gehen davon aus, dass es sich um den 61-jährigen Bewohner handelt.


Stark verbrannte Leiche

Völlige Klarheit herrscht auch jetzt noch nicht. Auf Anfrage erklärt Pressesprecher Dominik Fehn vom Polizeipräsidium Oberfranken: "Die Kripo geht davon aus, dass es sich bei dem Toten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um den 61-jährigen Bewohner handelt. Alle Umstände sprechen dafür, er ist auch kurz zuvor noch in der Wohnung gesehen worden." Die Identität könne aber nicht mehr mit Sicherheit geklärt werden. Der Leichnam sei sehr stark verbrannt gewesen, so dass der Mann nicht mehr identifiziert werden kann. "Und für einen DNA-Test fehlen die Vergleichswerte."

Hinsichtlich der Brandursache seien die Ermittlungen abgeschlossen, so Fehn weiter. Das Feuer sei im Bereich des Ofens, mit dem das Zimmer geheizt worden ist, ausgebrochen. "Fremdverschulden kann demnach ausgeschlossen werden."

Die Brandruine soll schnellstmöglich abgebrochen werden. Laut Oberbürgermeister Henry Schramm läuft bereits die Ausschreibung. Es seien bereits angebote eingegangen, die man an die Brandversicherung weitergeleitet habe. Wenn von dort grünes Licht komme, könne der Abbruch unverzüglich beginnen.


Was soll weiter geschehen?

Was mit dem Gelände künftig passieren soll, steht noch nicht fest. "Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, wie wir weiter vorgehen können", sagt OB Schramm. Er wolle seinen Plan zunächst aber dem Stadtrat vorstellen. "In der Februarsitzung werde ich einen Sachstandsbericht geben und dem Stadtrat einen Vorschlag unterbreiten."

Einen Engpass bei der Unterbringung hat die Stadt nach dem Brand nicht. "Wir haben genügend Möglichkeiten", so Schramm.