Kürzungen sind ein verfrühter "Aprilscherz"
Autor: Dietmar Hofmann
, Donnerstag, 23. Februar 2012
Den Betreibern von Photovoltaikanlagen drohen empfindliche Einbußen. Die Energieagentur Nordbayern kritisiert die bekannt gewordenen Pläne der Bundesregierung, die Einspeisevergütung schon zum 1. April drastisch zurückzufahren. Protestaktionen sind bereits geplant.
"Die vorgezogene Kürzung der Photovoltaik-Vergütung erscheint uns in Art und Umfang als etwas zu ehrgeizig. Sie könnte den dringend benötigten Ausbau der Erneuerbaren Energie auch in Oberfranken empfindlich schwächen." Mit diesen Worten reagiert Markus Ruckdeschel, Pressesprecher der in Kulmbach ansässigen Energieagentur Nordbayern auf die gestern bekannt gewordenen Pläne der Bundesregierung, die er als vorgezogenen Aprilscherz bezeichnet.
Kürzungen bis zu 30 Prozent
Mit der vorgezogenen einschneidenden Kürzung der Einspeisevergütung wolle die Bundesregierung auf den enormen Photovoltaik-Boom der letzten Monate reagieren, so Ruckdeschel. So sollen die Vergütungen für kleine Dachanlagen um 20 Prozent, für mittelgroße Anlagen um 25 und für Freiflächenanlagen sogar um 30 Prozent gekürzt werden. Zusätzlich sollen nur noch 90 Prozent des erzeugten Stroms vergütet werden.
Besonders bitter, so der Energieexperte, sei der Zeitpunkt: Die Kürzungen sollen von Anfang Juli auf den 1. April vorgezogen werden, was viele der aktuell geplanten Anlagen in ihrer Umsetzung gefährden dürfte. Beschäftigte der Solarbranche hätten bereits für diese Woche erste Protestkundgebungen angekündigt.
Einen ausführlichen Bericht nebst Interview mit Markus Ruckdeschel lesen Sie in der Freitagsausgabe der Bayerischen Rundschau.