Künstlerbund nutzt Plassenburg als großes Atelier
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Dienstag, 24. Mai 2016
Auf der Plassenburg sind 17 Mitglieder des Bundes Fränkischer Künstler am Werk. Sie bereiten eine Ausstellung vor.
Die Köpfe der Zebras prangen plastisch auf der Leinwand, ein Motiv mit Wiedererkennungswert. Nur einen Pinselwurf entfernt hingegen lassen ein paar nur schemenhaft umrissene Formen nicht sofort etwas Gegenständliches im Kopf des Betrachters einrasten. Gerlinde Fick-Meyer aus Fürth führt den Spatel über einen Holzrahmen. Die gelernte Fotografin experimentiert mit Ruß, verwendet Eierschalen für ihre Werke. "Aus dem Bauch heraus geschieht das, wird auch mal wieder übermalt", tupft sie als Erklärung hin.
Sie gehört zu den 17 Kunstschaffenden, die die große Hofstube der Plassenburg zum Atelier umfunktioniert haben. Der Bund Fränkischer Künstler hält hier noch bis Samstag sein siebtes Symposium ab. In den Räumen riecht es nach Ölfarben. An den Wänden hängen Hinterglas-Malereien, auf Podesten stehen Figuren mit verzerrten Proportionen, erdacht und gestaltet von Anita Magdalena Franz.
Der "politischen Collage" beispielsweise hat sich Rose Meerwein verschrieben. Ein Totenkopf, darüber gelegt eine Karte mit den Ländern des Nahen Ostens: Iran, Irak, Syrien. Sinnbild für eine vom Krieg zerrissene Region.
"Offener Umgang untereinander"
"Das Besondere ist die gemeinsame Arbeit und der gemeinsame Austausch darüber", sagt die Ehrenpräsidentin des Fränkischen Künstlerbundes, Angelika Kandler-Seegy. Nicht immer seien Kunstschaffende so offen untereinander und gewährten dem Anderen Einblick ins eigene kreative Schaffen. "Wir beginnen den Tag gemeinsam, sprechen über Techniken und Formen. Da ist auch keiner pikiert, sondern dankbar darüber, wenn ihm ein Kollege rät, es an dieser oder jener Stelle mit einer anderen Farbe oder einem anderen Material zu versuchen.
Dieser Austausch ist befruchtend und zielführend."Das Künstlersymposion auf der Plassenburg findet bis zum 28. Mai statt, täglich von 9.30 bis 18 Uhr. Die entstandenen Arbeiten werden im Anschluss ausgestellt. Vernissage ist am nächsten Samstag, 28. Mai, Beginn 11.15 Uhr.