Kreuzung Mainleus-Mitte auf dem Prüfstand
Autor: Stephan Tiroch
Mainleus, Montag, 01. August 2016
Auf dem umstrittenen Straßenstück hat's schon wieder gekracht. Ministerium, Behörden und Gemeinde überlegen, wie man die Sicherheit verbessern kann.
Auf der Kreuzung Mainleus-Mitte/B 289 hat's schon wieder gekracht. Immerhin: Dieses Mal ging's glimpflich ab. Durch den Unfall am Sonntagabend wird aber wieder verstärkt über die Sicherheit des Verkehrsknotens diskutiert, wo vor drei Monaten ein Motorradfahrer tödlich verunglückt ist.
Drei Leichtverletzte
Bilanz des aktuellen Unfalls: drei Leichtverletzte und 5000 Euro Sachschaden. Unfallursache laut Polizei: Vorfahrtsverletzung. Von Wernstein kommend, wollte ein 83-jähriger Mann mit seinem Opel nach links auf die B 289 einbiegen. Dabei übersah er den vorfahrtsberechtigten Ford eines 23-jährigen Mainleusers, der in Richtung Burgkunstadt unterwegs war. Trotz Vollbremsung und Ausweichmanöver beider Autofahrer krachte es kurz nach 20 Uhr mitten auf der Kreuzung. Die Beifahrerin im Wagen des Unfallverursachers sowie die beiden Fahrer wurden mit leichten Verletzungen ins Klinikum Kulmbach gebracht. Die zwei Autos - Schaden jeweils 2500 Euro - mussten abgeschleppt werden. Die Feuerwehr Mainleus kümmerte sich um die Verkehrsregelung und die Reinigung der Unfallstelle.
Keine Chance hatte dagegen am 10. Mai ein 79-jähriger Motorradfahrer. Er fuhr damals auf der Bundesstraße in Richtung Burgkunstadt. Als er sich der Kreuzung näherte, überquerte plötzlich ein Opelfahrer mit Fahrtrichtung Wernstein die Straße. Der 77-Jährige hatte das Motorrad offenbar übersehen.
Ampel oder Kreisel?
Obwohl Mainleus-Mitte laut Polizei und Verkehrsbehörde des Landratsamts nicht als Unfallschwerpunkt gilt, fragen sich viele Menschen: Was soll dort noch alles passieren? Wann wird diese Kreuzung endlich entschärft? Unter anderem käme wie bei Mainleus-West eine Ampel in Frage oder auch ein Kreisverkehr.Vor allem meldet sich eine Tochter des toten Motorradfahrers zu Wort. Evi Müller meint, dass dringend etwas geschehen müsse: "Ich und viele andere wollen, dass diese Kreuzung verkehrssicher wird, bevor noch mehr Menschen dort sterben."
Eingabe in München
Sie belässt es aber nicht bei Appellen, sondern hat sich mit einer Eingabe an das bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr in München gewandt. Aus der Antwort des Ministeriums geht hervor, dass offenbar die "Erstellung einer Lichtzeichenanlage" geprüft wird. Allerdings, so heißt es weiter, liege "das unfallanalytische Gutachten" bisher nicht vor. Wann die Ausführungen des Sachverständigen vorliegen werden, weiß derzeit keiner.Das Thema beschäftigt auch den neuen Mainleuser Bürgermeister Robert Bosch, der beim Unfall am Sonntag ("Glücklicherweise gab es diesmal keine schwerwiegenden Verletzungen") vor Ort war. "Es mehren sich die Stimmen, dass an der Kreuzung in Sachen Sicherheit etwas getan werden sollte", sagt Bosch. Er stehe in Kontakt mit dem Staatlichen Bauamt Bayreuth und habe erfahren, dass die Überprüfung noch läuft und dass man auf den Markt Mainleus zukommen werde.
Bürgermeister rechnet mit Veränderung
Der Bürgermeister rechnet damit, "dass eine Veränderung kommen wird, eine Maßnahme, die die Verkehrssicherheit erhöht". Bosch: "Es wäre gut, wenn baulich etwas für die Sicherheit getan werden könnte. Eine abschließende Bewertung gibt es laut Siegfried Beck vom Staatlichen Bauamt noch nicht. "Es gibt keine Tendenz, ob etwas verändert wird und - wenn ja - was genau gemacht wird", so der zuständige Abteilungsleiter. "Das ist ein schwebendes Verfahren. Außerordentlich wichtig ist der Unfallhergang, und da fehlt noch das Gutachten des Sachverständigen." Erst nach der Unfallkommission und der fachlichen Beurteilung durch Polizei und Verkehrsbehörde am Landratsamt sei das Bauamt gefordert.