Kreis setzt weiter auf Elektrifizierung
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Freitag, 30. November 2018
Im Wirtschafts- und Kulturausschuss brachte Landrat Klaus Peter Söllner jetzt den Einsatz von Batterie-Hybridfahrzeugen auf der Oberfranken-Achse ins Spiel.
Der Landkreis Kulmbach ist bei der Oberfranken-Achse von Hof beziehungsweise Bayreuth über Kulmbach und Lichtenfels bis Bamberg und Coburg, die für große Teile Oberfrankens die entscheidende Schienenverkehrsverbindung an das ICE-Netz, insbesondere an die Schnellbahntrasse München Berlin ist, weiterhin am Ball. Das gaben Landrat Klaus Peter Söllner und Sachbearbeiter Michael Beck in der Sitzung des Wirtschafts- und Kulturausschusses zu verstehen.
Auch für den Ost-West-Schienengüterverkehr von Sachsen in Richtung Frankfurt am Main hat die Strecke große Bedeutung. In den vordringlichen Bedarf wurde die Oberfranken-Achse für eine Elektrifizierung der Strecke Hochstadt/Marktzeuln-Hof-Nürnberg-Bayreuth-Neuenmarkt/Wirsberg mit ihren insgesamt 127 Kilometern allerdings nicht aufgenommen, doch es besteht Hoffnung, dass die Oberfranken-Achse als mögliche Maßnahme für das neue Elektrifizierungsprogramm berücksichtigt wird. Es bedarf also weiterhin großer Anstrengungen in den nächsten Jahren zur Überwindung der größten Dieselinsel- so wird die Elektrifizierungslücke in der Region genannt - in Nordbayern.
Einsparungen möglich
Landrat Klaus Peter Söllner kam als Sprecher der 2017 gegründeten Interessengemeinschaft "Elektrifizierung IGE Oberfranken-Achse" zu dem Ergebnis, dass die Oberfranken-Achse gut für eine Teilelektrifizierung mit Batterie-Hybridfahrzeugen geeignet erscheint. Diese Einschätzung kann dem Gesamtprojekt mit Kosten auf der Strecke von Hochstadt/Marktzeuln bis Hof von 395 Millionen Euro und auf der Strecke Nürnberg-Bayreuth-Hof mit 371 Millionen Euro die Einsparungen bringen, die für eine Umsetzung hilfreich sind.
Michael Beck verwies darauf, dass Landrat Söllner und Landrat Oliver Bär im Oktober bei einer Sitzung des Bezirksverbandes des Landkreistages mit allen oberfränkischen Landräten in Wirsberg die Beseitigung von Verkehrsbeschränkungen auf der Oberfranken-Achse durch den Einsatz von Brennstofftechnik oder Batteriezügen in einem Positionspapier zusammengefasst hatten. In diesem Positionspapier wird eine Modellregion Oberfranken zur Beseitigung der größten Dieselinsel auf der Schiene in Deutschland gefordert, wobei die Strecken Hochstadt-Markteuln-Hof und Nürnberg-Bayreuth-Hof gut geeignet für eine Teilelektrifizierung mit Batterie-Hybridfahrzeugen seien und auch eine Förderung möglich sei. Michael Beck: "Das würde eine Chance für uns bedeuten."
Beitrag zu den Klimazielen
Mit der Veränderung der Antriebstechnik auf bestehenden Schienenwegen könnten die Nachteile gegenüber dem Dieselantrieb deutlich und zeitnäher reduziert werden. Darüber hinaus könnten so die Reisenden und Pendler Oberfrankens durch Nutzung der Bahn dazu beitragen, die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Dies gilt gleichermaßen für den Schienengüterverkehr, bei dem bestehende Chancen derzeit nur eingeschränkt genutzt werden können.
Der Frankenwald Wandermarathon wird 2019 am 8. Mai in den LQN-Gemeinden - LQN steht für "Lebensqualität durch Nähe"- des Landkreises Kulmbach stattfinden. Wie Cornelia Krüger berichtete, werden auf der 43 Kilometer langen Strecke wieder rund 600 Wanderfreunde aus ganz Deutschland erwartet. Söllner: "Eine tolle Geschichte, weil sie auch einen Wiederkennungswert hat."
Für den Freizeitführer "Kulmbacher Land" wurde eine Neuauflage von 5000 Exemplaren zum Preis von 1979 Euro in Auftrag gegeben. Und im Tourismusbereich wird die Fortbildungsoffensive "Kulmbacher Land" weiterhin angeboten.