Druckartikel: Knappe Million fließt in den Marktleugaster Kanal

Knappe Million fließt in den Marktleugaster Kanal


Autor: Klaus-Peter Wulf

Marktleugast, Dienstag, 21. März 2017

Der Abwasseranschluss von Neuensorg nach Marktleugast kostet 901000 Euro. Die Summe wird über Gebühren finanziert.
Die Druckleitung von Neuensorg nach Marktleugast kostet rund 900 000 Euro. Symbolfoto: Josef Hofbauer


Der Neubau der Abwasserdruckleitung mit Pumphaus und Regenüberlaufbecken für den Anschluss des Ortsteils Neuensorg an die Abwasseranlage Marktleugast kann kommen. Der Marktgemeinderat vergab den Auftrag am Montagabend gegen vier Stimmen aus der WGM-Fraktion (Irina Klier, Siegfried Baierlein, Georges Frisque und Norbert Volk) an die Firma Günther-Bau aus Stadtsteinach. Sie hatte mit 901 442 Euro das günstigste Angebot unterbreitet.


WGM: Halbe Million könnte man sparen


Nach eingangs reger, ja teilweise kontroverser Diskussion wurde zudem die Finanzierung der Anschaffungs- und Herstellungskosten über Gebühren beschlossen. Hier votierten Cornelia Buß und Clemens Friedrich (beide HBG) sowie Siegfried Baierlein, Georges Frisque und Norbert Volk (alle WGM) mit Nein. Eingangs war Georges Frisque mit seinem Antrag zur Geschäftsordnung gescheitert, die beiden Tagesordnungspunkte abzusetzen. Frisque begründete dies damit, dass die Verwaltung zwar in Sachen Abwasser Neuensorg einige Kostenvoranschläge eingeholt, für die Entscheidungsfindung aber nur eine Berechnung vorgelegt habe.

Die WGM habe sich bei Fachfirmen erkundigt. Demnach würden die Kosten für eine Kompaktanlage unter 500 000 Euro liegen. Folglich könnte die Gemeinde in Zeiten der Konsolidierung eine halbe Million einsparen.


Kontroverse Diskussion


"Es ist gut, dass sich die Kollegen nochmals Gedanken gemacht haben, wie der Markt Marktleugast sparen kann", sagte Reiner Meisel (FW). "Der Antrag hätte kommen müssen, als wir überlegt haben, was wir machen sollten", meinte Daniel Schramm (CSU). "Ihr müsst schon langsam wissen, was ihr wollt", sagte Oswald Purucker (CSU). "Wir haben verschiedene Varianten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen gemacht", warf Michael Schramm (FW) ein.

Clemens Friedrich (HBG) meldete sich vor der Abstimmung noch zu Wort: "Cornelia Buß und ich werden dagegen stimmen, denn die Hohenberger Bürger fühlen sich nicht gerecht behandelt, weil sie ihre Druckleitung damals allein und über Beitrage finanziert haben." Martin Döring (CSU) flocht ein, dass Beiträge auch alle Anschlussnehmer treffen.

Bürgermeister Franz Uome (CSU) machte die Rechnung auf, dass bei 1250 Anschlussnehmern im Marktbereich pro Anwesen etwa 1000 Euro an Beiträgen zur Finanzierung des Neuensorger Anschlusses fällig würden. 22 Cent machten aber über Gebühren bei 100 Kubikmetern Abwasser in 20 Jahren lediglich 440 Euro aus. Vom Gerechtigkeitsgefühl her sei die Finanzierung über die Abwassergebühren günstiger.


Konsolidierung geht weiter


Einstimmig hat der Marktgemeinderat das von der Verwaltung erstellte Haushaltskonsolidierungskonzept zur Kenntnis genommen und die Umsetzung und Weiterführung beschlossen.

Neu getroffen hat der Gemeinderat in der Satzung über Ehrungen des Marktes Marktleugast die Festlegung, dass die Silberne Bürgermedaille auf 15, die Goldene Bürgermedaille auf fünf und die Zahl der Inhaber des Ehrenbürgerrechts auf drei lebende Persönlichkeiten beschränkt wird.