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Knapp am Tod vorbei: Zug schiebt Betrunkenen in Lichtenfels vom Gleis


Autor: Markus Häggberg

Lichtenfels, Sonntag, 26. Juni 2016

Auf dem Lichtenfelser Bahnhof ist es am Samstag zu einem schweren Unfall gekommen. Ein betrunkener Jugendlicher schlief auf einem Gleis, als ein Zug kommt.
Auf Gleis 7 ereignete sich das Unglück im Lichtenfelser Bahnhof Das Räumschild eines baugleichen Zugs: Mit etwa zehn Stundenkilometern schob der Triebwagen den Kopf vom Gleis. Fot: Markus Häggberg


- Am Samstagmorgen ereignete sich am Gleis 7 des Bahnhofs ein schlimmes Unglück. Ein 19-Jähriger wurde von einem aus Coburg kommenden Zug erfasst und liegt nun im Klinikum.

Zu dem Hergang des Vorfalls, der sich gegen 4.30 Uhr abspielte, gibt es noch Unklarheiten. Zum derzeitigen Ermittlungsstand (Sonntag) geht die Polizei davon aus, dass der aus dem Landkreis stammende, volltrunkene Jugendliche das Gleisschotterbett als Schlafstätte genutzt habe. "Es wird von unserer Seite nicht von einer Selbstmordabsicht ausgegangen", erklärte der Pressesprecher der ermittelnden Bundespolizei, Sven-Eric Franz, an der für den Fall zuständigen Stelle in Würzburg.

Er spricht von Glück im Unglück und davon, dass die erlittenen Verletzungen nicht lebensgefährlich seien. Vermutlich hat ein so genannter Schienenräumer dem jungen Mann das Leben gerettet. Das eine Art Schild aus Metall, das vor den Rädern montiert ist, um Gegenstände vom Gleis zu räumen.

Dass es überhaupt zu dem Unfall kam, liegt an einer weiteren Verkettung von Umständen. Denn der Regionalexpress mit der Zugnummer RE 59341, hätte fahrplanmäßig auf Gleis 1 einfahren müssen. Außerfahrplanmäßig tat er das auf Gleis 7. Im Herannahen bemerkt der Lokführer, dass ein Mensch mit seinem Kopf auf dem Gleis liegt und leitete sofort eine Notbremsung ein.

Mit letztlich 10 km/h erfassten die Schienenräumer aber doch den Kopf. "Die ganze Zeit bei Bewusstsein" sei der Verunglückte gewesen. Zum Zustand des Lokführers und wie er den Vorfall aufnahm, kann nochnichts gesagt werden. Bei einer Weiterfahrt hätte der Lokführer in dieser Situation ausgetauscht werden müssen.
Aber Lichtenfels war Endbahnhof für den aus Coburg kommenden Zug.