Kleingartenanlage Katzbachtal: "Das ist wie Urlaub"
Autor: Jürgen Gärtner
Katzbachtal, Dienstag, 09. Juli 2019
In der Kleingartenanlage im Katzbachtal sind keine Parzellen mehr frei. Mit Vorsitzendem Stefan Dörfler ist ein frischer Wind eingezogen.
           
Stefan Dörfler ist zufrieden. Es läuft rund im Katzbachtal. Alle Parzellen sind vergeben - auch an junge Leute. Seit einem Jahr ist der Kulmbacher der Vorsitzende des Stadtverbands der Kleingärtner, zu dem die Anlagen Katzbachtal und Berliner Brücke zählen. Mit ihm ist ein frischer Wind im Katzbachtal eingezogen, obwohl er schon ein alter Bekannter dort ist. "Ich war schon als kleines Kind viel hier, weil mein Vater seit 30 Jahren einen Garten gepachtet hat", erzählt der 36-Jährige.
Vertrag seit 1956
Deshalb liegt ihm die Kleingartenanlage am Herzen, deshalb hat er das Amt des Vorsitzenden übernommen, erklärt Dörfler. Denn der Posten war etwa zwei Jahre unbesetzt, "keiner wollte das machen". Aus Sorge, dass das vielleicht einmal das Aus für die Kleingärtner bedeuten könnte (seit 1956 besteht ein Pachtvertrag mit der Stadt), habe er kandidiert "und das noch keine Minute bereut", sagt der wohl jüngste Vorsitzende in der Geschichte der Kleingärtner.
170 Mitglieder haben die Kleingärtner, 85 im Katzbachtal, 57 in der Berliner Brücke. Dazu kommen 28 Passive. 20 Parzellen, viele davon leerstehend und verwildert, haben im Katzbachtal seit dem Amtsantritt von Dörfler neue Pächter gefunden. "Und es gibt schon weitere Anfragen." Kein Wunder: "Das ist hier wie Urlaub", sagt Dörfler.
Es gab aber nicht nur Positives: In den vergangenen zwölf Monaten machten ein Unwetter und Hochwasser den Hobbygärtnern zu schaffen, berichtet der Kulmbacher.
Im März deckte ein Sturm Dächer ab und knickte Bäume um. Im Mai wurden nach Regenfällen sechs Gärten überflutet. "Wasser ist von den Feldern runtergeschossen und war 30 Zentimeter hoch gestanden." Und machte damit die Arbeit von vielen Hobbygärtnern kaputt. Inzwischen hat die Stadt Kulmbach ein Abflussrohr bei der Anlage durchgespült, wofür Dörfler dankbar ist. Er geht nun davon aus, dass solche Überschwemmungen künftig der Vergangenheit angehören.
Neuer Boden war futsch
Das hofft auch Jennifer Schmidt. Denn die Parzelle der 27-Jährigen war von den braunen Fluten betroffen. Das Gartenhaus war voller Matsch, die neu verlegten Böden waren futsch. "Zum Glück waren keine Elektrogeräte drin, die wären sonst auch kaputt", sagt sie. Glück im Unglück.