Druckartikel: "Kleine Hexe" hilft Hannah Schütz zum Sieg

"Kleine Hexe" hilft Hannah Schütz zum Sieg


Autor: Sonny Adam

Mangersreuth, Freitag, 30. Mai 2014

Die "kleine Hexe" hat ihr zum Sieg verholfen. Mit dem Vortrag einiger Episoden aus dem Meisterwerk von Otfried Preussler gewann Hannah Schütz von der Pestalozzischule den Vorlesewettbewerb der Kulmbacher Grundschulen.
Hannah Schütz von der Pestalozzischule (vorne) hat den Vorlesewettbewerb der Kulmbacher Grundschulen gewonnen. Ihr folgten Tim Lauerbach (8) von der Burghaiger Schule, Lara Kiesl aus Melkendorf und Selina Sauer aus Burghaig. Fotos: Sonja Adam


"Es ist eigentlich ganz gut gelaufen. Ich habe kein schlechtes Gefühl", erzählt Hannah Schütz und ist mit ihrer Leistung nach der ersten Runde des Vorlesewettbewerbes der Kulmbacher Grundschulen durchaus zufrieden. Extra geübt habe sie nicht, erzählt die Neunjährige selbstbewusst. "Ich lese doch sowieso gerne", verrät Hannah.
Für den Wettbewerb hat sich Hannah Schütz einen echten Kinderbuchklassiker ausgesucht: die Geschichte von der kleinen Hexe von Otfried Preussler. Doch jetzt kommt noch der unbekannte Text. Das sei natürlich Glücksache, findet das Mädchen.
Lia-Maria Seiffert (9) von der Pestalozzischule ist ganz aufgeregt: "Ich habe ,Der Drache aus dem blauen Ei' genommen." "Ich habe das Sams als Buch ausgesucht", erklärt Johannes Reif von der Melkendorfer Schule.

"Ich lese nicht jeden Abend, höchstens jeden zweiten", sagt der Achtjährige und findet, dass das für einen Jungen eigentlich auch schon ganz schön viel ist.
Die wohl anerkennenswerteste Leistung hat Inci Karapence (9) hingelegt. Denn die Türkin kam erst vor drei Jahren nach Deutschland, fast ohne Sprachkenntnisse. Inzwischen liest sie so gut, dass sie zur Lesebesten der Ziegelhüttener Schule gekürt worden ist. Sie hat sich das Buch von Sternenschweif ausgesucht. "Ich mag Pferde", sagt Inci.
Doch die Konkurrenz war groß. Jede Kulmbacher Grundschule konnte zwei Drittklässler ins Rennen schicken. In der Max-Hundt-Schule traten dann die Besten gegeneinander an. Die 20 Kinder sollten aus ihrem Lieblingsbuch drei bis vier Minuten vorlesen. Und dann galt es noch, einen nicht vorbereiteten Text zu meistern. Das war die schwierigere Aufgabe.
Alle Kulmbacher Grundschulen beteiligten sich an dem Wettbewerb, der alle zwei Jahre in der Max-Hundt-Schule ausgetragen wird. Und die Jury hatte es nicht leicht.
Denn die Kinder sollten flüssig, aber nicht zu schnell lesen. Sie sollten den Text verständlich und gut akzentuiert vortragen. Und natürlich sollte man auch merken, dass sie das, was sie vortrugen, verstanden hatten. Christoph Hofmann von der Buchhandlung Hofmann, Heike Vogel, die neue Schulverwaltungsrätin, Astrid List von der Max-Hundt-Schule, Pia Wich, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei, und Stadtrat Lothar Seyfferth hatten die Qual der Wahl. Organisiert hatte den Lesewettbewerb Christina Heider, die Lesebeauftragte des Schulamtsbezirkes Kulmbach.
"Es ist wichtig, das Lesen zu fördern. Denn Lesen ist die Grundlage für alles", betonte Heidi Koblofsky, Leiterin der Max-Hundt-Schule.
Als dann auch Schulrat Mario Schmidt eintraf, konnte die große Preisverleihung beginnen. Zu gewinnen gab es Geldgutscheine, Freibadgutscheine und Büchergutscheine.
Das Rennen machte Hannah Schütz von der Pestalozzischule, Tim Lauterbach aus Burghaig kam auf Platz zwei. Und den dritten Platz teilten sich Lara Kiesl aus Melkendorf und Selina Sauer aus Burghaig. "
"Aber ihr seid alle Gewinner. Das habt ihr schon bewiesen, weil ihr dabei ward", sagte der Schulrat - und die Kinder waren sichtlich stolz.